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›Lebenes gedinge ist al der werlde trost‹
H Namenl/17vb 1
 H Namenl/17vb 1 = KLD 38 h 1; RSM ¹ZX/1/1
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 349, fol. 17vb

Kommentar

Überlieferung: Die Sang­spruchstrophe ist unikal im anonymen Freidank-Anhang in H überliefert.

Form: 6a 6b / 6a 6b // 5c .5c 7d .7d

Es liegt eine achtversige Stollenstrophe vor.

Inhalt: Todesgewissheit macht Freude unmöglich.

Die Strophe konstatiert die Allgegenwart und Unausweichlichkeit des Todes. Die libes suze (V. 8) schmerzt die Seele: Die Formulierung ruft über den Dualismus von Körper und Seele die Opposition irdischer und jenseitiger Freuden auf: Die libes suze, vielleicht der Fokus auf das (irdische) Leben anstatt auf das Seelenheit, der Genuss weltlicher Freuden, führt die Seele ins Verderben. So verstanden könnte auch im Bild des ausgedörrten Menschen in V. 3 eine Parallele zum Höllenfeuer gesehen werden: In der Hoffnung auf ein (langes) Leben Trost zu suchen und den Tod zu fürchten ist ein Weg, der zu irdischem und jenseitigem Leid führt (vgl. auch die Formulierung in V. 2: Todesfurcht als engestlicher wan).

Carl von Kraus (KLD II, S. 322) sieht Parallelen zu Freidank 32,23f. sowie 176,14f.

Sandra Hofert

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