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Unikal in C überliefertes Lied mit übersichtlicher formaler Struktur: Die siebenzeiligen Kanzonenstrophen sind aus streng alternierenden auftaktigen Vierhebern gebaut, in I,2 und III,6 kann schwebende Betonung am Verseingang angesetzt werden. Alle Verse kadenzieren männlich (ein- und zweisilbig):
.4a .4b / .4a .4b // .4c .4x .4c
Auffällig ist die Formgleichheit mit Lied III Markgrafs Heinrich von Meißen.
Die einfache formale Faktur findet ein Abbild in der konzeptuellen Schlichtheit des offensiv unbeschwerten Liedes: Es setzt sich zusammen aus einem Frauenlob (I), einem Lob der Würdigen auf der Welt (II) und der Hoffnung des Ichs, seine Glücksspenderin zu sehen (III). Der Zusammenhang von I/III und II ist lose, die Gedanken stehen wenig verbunden nebeneinander.
Florian Kragl