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Überlieferung: Die drei Strophen sind unikal in C im Korpus des Ulrich von Baumburg überliefert.
Form: 4a .4-b .4c / 4a .4-b .4c // 3-d 3e .4-d .4e
Es liegen zehnversige Stollenstrophen mit überwiegend daktylischem Rhythmus vor, wobei die Strophen, wie oft bei daktylischem Versbau, zahlreiche Füllungsfreiheiten aufweisen und das Schema nicht eindeutig ist: Etwa können die V. 2, 3, 5, 6, 9 und 10 bei eher alternierender Auffassung 5- bzw. 6-hebig verstanden werden.
Inhalt: Minneklage mit einem vom Sommer auf den Herbst ausgeweiteten Natureingang.
Das Lied beginnt mit einem sommerlichen Natureingang, der durch ungewöhnliche Details wie die personifizierten Blumen auffällt (sie smieren durch das Gras und wollen den Menschen das Grüßen entlocken). Die Natur hat einiges zu schaffen, bis sie alles der (Jahres-)Zeit entsprechend eingerichtet hat (natura creatrix). Doch nicht der Sommer, sondern der Herbst gilt dem Sprecher als gruntveste (I,10) menschlicher Freude, und so bittet er Gott um das Kommen des Herbstes.
Die zweite Strophe drückt die Hoffnung des Sprechers in dem Bild aus, dass auf einen trüben Morgen oft ein schönes Abendrot folgt (analog zum Herbst aus Str. I, der an den Sommer anschließt?). Dieses Bild parallelisiert der Sprecher mit der Hoffnung auf Erhörung durch seine Geliebte, der er schon viele Jahre lang beständig gedient hat. Sie kann wahres Glück bringen (vgl. Str. II).
Wie ein Diamant durch Bocksblut weich wird, so soll auch die Gnade mit der Liebe ihre Ungnade verjagen (vgl. Str. III).
Sandra Hofert