LDM -- Strophensynopse

Konrad von Landeck, ›Wis willekomen, wunneklicher meîe‹

C Landeck 6

C Landeck 6 = SMS 16 2 I

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 205vb

[ini W|2|rot]is willekome#n, #binnenr wu#nne{k|c}l{i|î}ch#er me{i^^|i}e·,

wan / du fr{o^ew|öuw}e#st man{i|e}{g|c} h#erze, da{s|z}¦e^^ tr{u|û}r{i|e}{g|c} / was·.

d{i|î}n k#vnft wil frome#n, #binnenr d#c vil man{i|e}{g|c} / reie·

wirt ge#s#vnge#n, d{a|â} die bl{u^o|uo}me#n dringent / d#vr d#c gras·.

d{a|â} b{i|î} #singe#nt vil der vogell{i|î}n· /

#s{u^e|üe}{#s#s|z}e d{o^e|œ}ne #binnenr gegen der #sch{o^e|œ}ne #binnenr d{i|î}n·.

#refr H{o|ô}{h|ch}<<ge-/m{#v^e|üe}te#· #binnenr g{i|î}t ir w{i|î}be#s g{u^e|üe}te·

mir#· #binnenr gegen ir·. /

C Landeck 7

C Landeck 7 = SMS 16 2 II

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 205vb

[ini D|2|rot]ie #s{e|æ}lder{i|î}chen #binnenr mi#nne ich #sender t{o^v|ou}gen'·[[3 i¬tougenen~i swV. ›verheimlichen, verbergen‹ (vgl. Le II, Sp. 1482f.).]]

in / dem h#erzen, wan mir wart #s{o|ô} liebes nie / niht kunt·.

gar lachel{i|î}chen #binnenr #st{e|ê}nt ir #spilnde#n / {o^v|ou}gen·,

a{h|ch}, wie gar ze>>ku#s#se #st{e|ê}t[rad · rad] ir wol ge-/r{o^e|œ}ter m#vnt·!

wie gar wol ge#stellet i#st ir / l{i|î}{b|p}·,

ach, ich meine· #binnenr d#c vil reine #binnenr w{i|î}{b|p}·!

#refr H{o|ô}{h|ch}<<ge-/m{u^e|üe}te· #binnenr g{i|î}t ir w{i|î}be#s g{u^e|üe}·/[refr ||te· refr]

[refr ||mir#· #binnenr gegen ir·. refr]

C Landeck 8

III

C Landeck 8 = SMS 16 2 III

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 205vb

[ini D|2|rot]{u^i|iu} #s{u^e|üe}{#s#s|z}e %mi#nne #binnenr mi#nnet mich [[2 ... i¬mich mit triuwen~i SM, SMS]] tr{u^iw|iuw}e#n·,

da{s|z} / #si mir #s{o|ô} gar an die vil mi#nne{k|c}l{i|î}che#n riet·. /

m{i|î}n rehte#n #sinne #binnenr darf e{s|z} niht ger{u^iw|iuw}e#n·,

d#c / #si #sint an ir, von der m{i|î}n h#erze nie ge#schiet·. /

w{e|ê}! wes m{o^e|ö}hten#s[[1 i¬mo^ehten#s~i$ i¬#s~i gebessert]] anders h{a|â}n gegert·?

die / ich kr{o^e|œ}ne, #binnenr d{u^i|iu} i#st #sch{o^e|œ}ne #binnenr wert·.

#refr H{o|ô}{h|ch}<<ge[refr ·/||m{#v^e|üe}te#· #binnenr g{i|î}t ir w{i|î}be#s g{u^e|üe}te· refr]

[refr ||mir#· #binnenr gegen ir·. refr]

C Landeck 9

C Landeck 9 = SMS 16 2 IV

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 205vb

[ini M|2|rot]{i|î}n lie{b|p}, m{i|î}n fr{ow|ouw}e, #binnenr m{i|î}ner {o^v|ou}ge#n w{u^i|ü}{n|nn}e·, /

gar d#er h{o|ô}h#ste tr{o|ô}#st gege#n fr{o^ei|öu}de#n, d#er mir / ie wart ku#nt·,

m{i|î}n tr{u|û}t, ich #sch{ow|ouw}e #binnenr dich f{u^i|ü}r / ell{u^i|iu} k{u^i|ü}nne·

lieber m{i|î}ne#m h#erzen, wan d#v bi#st / gel{u^i|ü}{k|ck}e#s vunt·.

d#v bi#st mei#sterin an w{i|î}be#s / zuht·.

ich wil gr{u^e|üe}{#s#s|z}e#n #binnenr dich¦vil #s{#v^e|üe}{#s#s|z}e#n #binnenr fruht·. /

#refr H{o|ô}{h|ch}<<ge[refr ·||m{#v^e|üe}te #binnenr refr] g{i|î}t ir· [refr ||w{i|î}be#s g{u^e|üe}te refr]

[refr ||mir#· #binnenr gegen ir·. refr]

C Landeck 10

C Landeck 10 = SMS 16 2 V

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 205vb

[ini G|2|rot]en{a|â}de #sende #binnenr mir gen{e|æ}de{k|c}l{i|î}chen·,

h#erzelie_|be_, / #s{#v^e|üe}{#s#s|z}e fr{ow|ouw}e, reine, #s{e|æ}l{i|e}{g|c} w{i|î}{b|p}·!

m{i|î}n #sorge / wende #binnenr mir vil #sorge#nr{i|î}chen·,

#s{i|î}t #s{o|ô} gar ge-/n{e|æ}d{i|e}{g|c} i#st d{i|î}n minne{k|c}l{i|î}cher l{i|î}p·,

#swie ze / tr{o|ô}#ste mir d{i|î}n r{o|ô}ter m#v#nt·

wil #s{i|î}n lachen #binnenr / lie{b|p}l{i|î}ch machen #binnenr k#vnt·.

#refr H{o|ô}{h|ch}<<ge·/[refr ||m{#v^e|üe}te #binnenr g{i|î}t ir w{i|î}be#s g{u^e|üe}te refr]

[refr ||mir #binnenr gegen ir. refr]

Kommentar

Überlieferung: Unikal in C.

Form: .2-a+3-b 7c / .2-a+3-b 7c // 5d 2-e+2-e+1d //R 2-f+3-f 1g+.1g

Männliche Kadenz im a-Reim von Str. I. Setzt man Binnenreime an, ist die Strophe zusammengesetzt aus fünf- und siebenhebigen Versen.

Inhalt: Werbelied mit Frühlings-Natureingang und Frauenpreis, wobei der Fokus auf der trostspendenden Rolle der Geliebten und der Hoffnung auf Erhörung liegt. Der Refrain am Ende jeder Strophe beschwört das Hohgemuͤte, das die Güte der Geliebten bewirkt.

Der Mai bringt Freude und Gesang; die Vögel singen zu Ehren der Geliebten (vgl. I,6) und so besingt auch der Sprecher in der zweiten Strophe die freudebringende Schönheit seiner Dame. Er fühlt sich geliebt von der Minne; seine Sinne und sein Herz sind bei seiner Geliebten, so die dritte Strophe. In der vierten Strophe wendet er sich direkt an seine Dame und lobt sie als Quelle von Freude und Trost. Sie möge seine Sehnsucht stillen, so die fünfte Strophe, und ihm ihr Lachen schenken.

Sandra Hofert