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Walther von der Vogelweide, ›Wie cristenliche doch der babest unser lachet‹
A Wa 68
 
 A Wa 68 = L 34,4; RSM ¹WaltV/​9/​11a
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 357, fol. 9r

Kommentar

Überlieferung: Die Spruchstrophe ist in A und C überliefert. Während die V. 1–8 trotz mehrerer Formulierungsalternativen noch annähernd denselben Wortlaut haben, unterscheiden sich V. 9f. signifikant, bevor die Strophe in A drei weitere (in C nicht überlieferte) Verse bringt.

Form: 6-a 7-a / 6b 7b // 6-c 5-c 7d / 6d 5d 7-c (Walther von der Vogelweide, Unmutston), siehe Tonkommentar.

C V. 10 ist unterfüllt. Die zusätzlichen V. 11–13 in A sind metrisch identisch und nehmen den c-Reim auf (Form: 8c).

Inhalt: Kritik am Papst, der sich darüber freut, durch die Einsetzung zweier deutscher Könige Unfrieden gestiftet zu haben. Der rhetorische Kniff der Strophe besteht darin, dass der Sprecher das Kritisierte als hämische Absicht dem Papst selbst in den Mund legt: Während die Könige das Reich verwüsten, will er seine Kasse mit deutschem Silber füllen, und die Geistlichen in Rom sollen auf Kosten der Deutschen völlern. Die Erweiterung der Strophe in A verstärkt den Gegensatz zwischen Pfaffen und Laien durch weitere parallel gebaute Aufforderungen. Nur V. 13 zielt nicht auf die Differenz zwischen den beiden Gruppen, sondern wohl auf die Inkongruenz von Worten und Werken der Geistlichen (›oben predigen, unten grapschen‹; allerdings ist die Bedeutung des konjizierten [!] tasten unklar). Die Geldgier des Papstes thematisiert auch die unikal in C überlieferte Str. C Wa 333, die dieser direkt nachfolgt.

Sarah Hutterer

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