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Überlieferung: Das vierstrophige Lied ist unikal in E überliefert. Die Autorschaft Walthers wurde intensiv diskutiert (vgl. Bein, S. 404f.) an.
Das Lied wirkt insgesamt unsorgfältig niedergeschrieben: Anzeichen dafür ist etwa der gestörte Reim in II,2f., das gerumen in II,8, wo sicher an gerûnen gedacht war oder die durch die korrumpierte Satzstellung verderbte Schlusspointe des Liedes (s. u.).
Form: 5a 2*3b 2b / 5a 2*3c 2 c // 5d 5d
Achtversige Stollenstrophe. Bisweilen treten kleinere Unregelmäßigkeiten auf: So findet sich etwa in II ein nur vierhebiger Eingangsvers, III,8 ist mit Hebungsprall zu lesen und IV,2 ist deutlich überfüllt.
Inhalt: Parodie.
Unzweifelhaft sind die parodistischen Tendenzen des Liedes: Das Sänger-Ich greift gängige Topoi des Minnesangs auf und konterkariert diese. Das beginnt bereits in Str. I: Zunächst bekundet das Sänger-Ich zwar topisch seine Sorge um die kleinen Vögelchen im Winter, führt dann aber genauer aus, dass diese nur dadurch gesteigert (!) werden könne, dass die Minnedame ihm ihre Gunst erwiese. In Str. II beklagt das Ich seine Abwesenheit von der Dame und bekundet seine Sorge darüber, dass diese jemand anderen auswählen könnte unde ich niht (II,6). In Str. III wird dann allerdings ironisch Entwarnung gegeben: Würde sich die Dame den anderen gegenüber ebenso lange widerspenstig erweisen wie ihm gegenüber, sei der Sänger sicher rechtzeitig wieder zurück. III,8 ist etwas kryptisch und zielt möglicherweise parodistisch auf die sexuelle Leistungsfähigkeit der Dame (vgl. Bein, S. 407).
Die letzte Strophe wartet mit einer Pointe auf, die bei der vorhandenen Satzstellung etwas untergeht: In IV,8 bekennt nämlich das Sänger-Ich, sich die Minnedame nur ausgedacht zu haben (gerne weste ich, wer sie selbe were; IV,8). Die Konjektur von Wa/Bei dürfte wohl das Richtige treffen.
Björn Reich