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Überlieferung: Das einstrophige Lied, das nicht mit dem gleichbeginnenden Lied E 58-62 et al. zu verwechseln ist, ist lediglich in E im Korpus Walthers von der Vogelweide überliefert. Es galt schon Wa/L als unecht und wurde wohl auch darum von der Forschung kaum beachtet.
Form: 4a 3-b 4a 3-b / 2-c 3d 3-c 4d / 3e 3-f 3e 3-f / 5g .4g (die dreihebigen weiblichen Verse sind wahrscheinlich vierhebig klingend zu skandieren)
Vierzehnversige Strophe, die drei vierversige Blöcke mit Kreuzreimen sowie einen abschließenden Paarreim aufweist. In Block eins und drei alternieren jeweils männliche und klingende Kadenzen. Metrisch auffällig ist der unterfüllte V. 5. Ältere Ausgaben haben versucht, ihn durch das Einfügen der Anrede vrouwe metrisch an V. 7 und 9 anzugleichen, da jedoch Vergleichsstrophen fehlen, bleibt dieser Eingriff zweifelhaft. Ähnliches gilt für die letzten beiden Verse, die einmal 5, einmal 4 Hebungen aufweisen.
Inhalt: Minnelied.
Das Lied beginnt programmatisch: Mit dem für Walther zentralen Begriff der herzeliebe ist ein Liebeskonzept aufgerufen, das dem Prinzip der höfisch-ritualisierten Minne entgegensteht und ein persönlicheres Verhältnis zwischen den Liebenden markiert. Auffällig ist, dass das männliche Sprecher-Ich aber nicht nur auf der persönlichen Ebene verharrt: Wenn die Frau ihre Ehre an ihm verwirklicht, werden dadurch nicht nur er, sondern auch viele andere froh werden (I,6). Ab V. 9 bittet der Sprecher seine Dame, herrliche Gewänder zu tragen (pfeller unde siden – I,10) – diese werden dafür sorgen, dass die Neider bei Hofe (auch dies ein Walther adäquates Bild) vor der Schönheit der Dame verzagen.
Björn Reich