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Überlieferung: Das vierstrophige Lied ist in C zwischen zwei Spruchstrophen überliefert. In A findet sich die erste Strophe im Anschluss an die Weltabsage (A 130–132), möglicherweise wegen der ähnlichen Eingangsapostrophierung (Welt, ...). In W1 sind die ersten zweieinhalb Verse der ersten Strophe überliefert, der Rest der Hs. ist verloren.
Form: .4a .4b / .4a .4b // .4c .4x .4c .4d .4x .4d
Zehnzeilige Stollenstrophen. Die c- und x-Verse sind bisweilen als klingende Kadenzen realisiert (etwa I,5 oder I,6), in II,1 fehlt der Auftakt, bisweilen finden sich dreisilbige Takte (etwa I,3 oder III,5). Auffällig ist III,7. Hier nehmen Wa/Bei und Schweikle Textausfall an. Das ist, gerade bei der Gleichmäßigkeit des Liedes, sehr plausibel, doch lässt sich auch II,7 als Dreiheber lesen, so dass hier vielleicht eine bewusste Abweichung vorliegt.
Inhalt: Alterslied/Dialog.
Auffällig ist die verschachtelte und insgesamt recht komplexe Metaphorik des Liedes. Das Sänger-Ich sagt sich von der personifizierten Welt los. Gemeint ist hier nicht die höfische Gesellschaft; das Lied besitzt vielmehr eine starke religiöse Dimension, die gleich zu Beginn mit der Wirt-Metapher deutlich wird. Die geistliche Metaphorik scheint auf seltsame Art und Weise gebrochen oder überspitzt, wenn das Sänger-Ich erklärt, dass es noch eher von einem Juden (als Typus des Wucherers) leihen würde, als weiter von der Welt abhängig sein zu wollen (I,7). In Str. II erinnert die Welt den Sänger an die gewährten Freuden. Dem rückwärtsgewandten gedenken (II,3) steht dabei das innerliche bedenken (II,8) gegenüber. Gerade deshalb sagt sich der Sänger in Str. III noch einmal von der Welt los – er verwendet dafür das Bild des Entwöhnens von der Mutterbrust und beschreibt somit die Hinwendung zum geistlichen Leben als eine Art Erwachsenwerden. Grund dafür ist, dass er erkannt habe, dass die Welt zwar von vorne schön, von hinten aber schrecklich anzusehen sei, wobei das allegorische Bild hier nur knapp ausgeführt wird. Ob Walther dieses Bild der auf der Rückseite hässlichen Welt erfunden hat, wie Hoffmann, S. 369 meint, ist von daher etwas zweifelhaft; in jedem Falle bleibt es ein früher Beleg. In der letzten Strophe spricht zunächst wieder die Welt und versucht noch einmal, den Sänger durch Unverbindlichkeit zu locken (IV,3), doch dieser fürchtet ihre Hinterlist, wünscht ihre eine guote naht und strebt die Heimkehr – wohl zu Gott – an.
Björn Reich