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Überlieferung: Das vierstrophige Lied ist in B und C in nahezu identischer Gestalt überliefert.
Form:
Str. I–III: 4a 4b / 4a 4b // 4b 4-c 4-c 4b
Str. IV: 4a .4b / .4a 4b // .4b 4-x .4a
Der Rhythmus ist daktylisch, doch begegnen mitunter auch zweisilbige Takte. Str. I–III wohl prinzipiell auftaktlos, obwohl z. T. auch Auftakt denkbar (oder wahrscheinlich) wäre.
Auffällig ist Str. IV. Selbst wenn man mit Moser, S. 94, einen überlieferungsbedingten Ausfall des vorletzten Verses annimmt (der sich dann auf die jetzige Waise gereimt haben müsste), bleibt als Abweichung von den Str. I–III der a-Reim des letzten Verses bestehen. An eine bewusst verkürzte Schlussstrophe denkt Schweikle, S. 519, vgl. auch Eisbrenner, S. 262.
Inhalt: In Berngers so genanntem ›Lügenlied‹, einer Art »Minneklage ex negativo« (Obermaier, S. 37), besingt das Ich jeweils seinen angeblich glücklichen Zustand, bevor am Ende einer jeden Strophe die revocatio erfolgt. Hierbei ist zunächst eine strophenweise Konkretisierung des Minnethemas zu verzeichnen. Geht es in Str. I um die angeblich unbeschwerte Bewegungsfähigkeit des Ichs, so wird diese in Str. II als Chiffre für eine noch unspezifizierte Liebesfreude erkennbar, die in Str. III auf einen Liebeserfolg bei der Dame (zum Ärger der Aufpasser) hin perspektiviert wird; in Wirklichkeit hingegen ist das Ich schwer wie Blei (I,7), geht es ihm schlechter denn je (II,7), ist der Liebeserfolg nur erlogen (III,7). Str. IV nimmt das Thema der vorhergehenden Strophe wieder auf, überrascht am Ende aber mit einer Relativierung der revocatio: Die Liebeserfüllung ist nur erlogen, doch ist es bis dahin nicht mehr weit (IV,7).
Justin Vollmann