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Überlieferung und Liedzusammenhang: Das dreistrophige Lied führen mit gleicher Strophenreihenfolge CE im Reinmar-Korpus sowie die ursprünglich namenlose Reinmar-Sammlung in B (s. Korpuskommentar zu B). Die Zuschreibung an Reinmar wurde insbesondere von der älteren Forschung angezweifelt (eine Übersicht über die Forschungspositionen geben Moser und Tervooren [MF/MT] im Apparat). Maurer, S. 137–140, schreibt es Reinmar zu.
Die in M₁ unikal überlieferte Strophe Wa 3 ist dort die letzte eines dreistrophigen, unter walter geführten Lieds. Sie wird mit Burdach, S. 213, traditionell Reinmar zugeschrieben und in den Editionen meist als vierte Strophe dem vorliegenden Lied angefügt (Burdach variiert die Zusammenstellung und präsentiert zwei Lieder bestehend aus I+II und III+IV): Sie steht – mit formalen Freiheiten – im gleichen Ton wie C Reinm 70 71 72 et al.; einen Zusammenhang zwischen BCE III und M₁ Wa 3 legt zudem der identische Strophenbeginn mit Ich wil / Ik wille nahe.
Es spricht dabei einiges dafür, dass M₁ mit der Strophenzusammenstellung unter Walther trotz loseren formalen Zusammenhangs ein dreistrophiges Lied zu präsentieren beabsichtigt (siehe Kommentar zu M₁ Wa 1–3).
Form: 6a .3-b / 6a .3-b // 4c 7c
Es liegen sechsversige Stollenstrophen vor. Schweikle, S. 358, liest V. 2 und 4 vierhebig.
Inhalt: An den Minnekontext gebundene Gesellschaftsklage, die mit den Oppositionen von Freude und Leid, Damals und Heute, innerer Einstellung und äußerer Wirkung sowie mit der Gegenüberstellung von Ich und Gesellschaft spielt.
Das Ich war erfüllt von Freude, nur Gott konnte dieses Hochgefühl beenden, so die erste Strophe. Nun ist der Sprecher jedoch beherrscht von einer Herzensnot, gleichzeitig wird seine Hoffnung deutlich, diese zu überwinden (in BC: Hoffnung auf hohen muot, in E: Ablösung der Herzensnot durch eine andere [kleinere?] not [E I,6]) (vgl. Str. I).
Auf den Vorwurf der Leute hin, dass die Freude das Ich langweile, beteuert es in Str. II, dass si [II,5] (die Freude? die Dame?) ihm nach wie vor wichtig ist.
Auf nicht wohlwollende Leute will der Sprecher verzichten und sich dafür an diejenigen halten, die ihm ihre Gunst erweisen. Anstatt seinen Sang in den Dienst einer Dame zu stellen, stellt er ihn damit in den Dienst der (richtigen) Gesellschaft.
Sandra Hofert