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Überlieferung: A führt unter Gedrut eine vierstrophige Version, fünfstrophig ist das Lied in C unter Reinmar und anonym in der Berliner Liederhandschrift x₁ überliefert. Die gegenüber A zusätzliche Strophe Cx₁ V teilt dabei den Abgesang mit A III (im Aufgesang entsprechen sich C I / Ax₁ III). Auf Strophenebene sind sich die C- und x₁-Version näher, die Strophenreihenfolge von x₁ I–IV entspricht jedoch A Gedr I–IV. Die nach x₁ und A erste Strophe ist darüber hinaus als Schlussstrophe von M Namenl/67r im Codex Buranus überliefert.
Form: 5a .4b / 5a .4b // .4c .7c
Die Auftakte im Schema zeigen eine Tendenz an, die Auftaktregelung ist in allen Versionen relativ frei. C V,1 ist unterfüllt.
Die Form entspricht weitgehend der des sumerlaten-Lieds (L 72,31), dessen letzter Vers jedoch achthebig ist.
Inhalt: Klagelied mit Alterstopik.
In A ist das Lied zweigliedrig, in x₁ dreigliedrig: In beiden Versionen setzt sich das Ich in Str. I und II mit der Gesellschaft auseinander, die von ihm statt sorgen (A I,1) und truren (A II,4) vreide (A II,1) erwartet. In Str. III und IV thematisiert das Ich sein Verhältnis zur Geliebten; x₁ II leitet mit den Pronomen auf diesen zweiten Teil hin. Mit Str. IV schließt die A-Version: Das Ich fürchtet, beim Warten auf die Liebeserfüllung zu alt zu werden; in x₁ III ist die Altersthematik durch den abgeänderten Abgesang vorweggenommen. x₁ V wendet den Gedanken auf die Geliebte um, die beim Warten ebenfalls altere, bis man zi schließlich engherne zicht (x₁ V,4), wodurch sie selbst Grund zu klagen hätte. Das Personalpronomen man, und dass die Dame dem Ich vor der werelt (x₁ V,1) ihre Liebe zeigen soll, bringen die Gesellschaft wieder ein.
Mit dieser Strophe schließt auch die C-Version; sie beginnt mit den beiden Strophen, in denen das Ich auf das eigene Altern Bezug nimmt (der Abgesang von C I entspricht dem von x₁ III): Die Altersthematik rahmt in C das Lied. Die in Str. III und IV thematisierte Freude-Erwartung der Gesellschaft leitet hier auf die Schlussstrophe und das Verhalten der Dame über.
Neben der formalen Ähnlichkeit erinnern auch inhaltliche Aspekte an das sumerlaten-Lied (vgl. MF/KU, S. 390).
Simone Leidinger