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Reinmar, ›War kam u̍wer schoner lib‹
C Reinm 236
IC Reinm 236 = MF 195,37
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 107va
C Reinm 237
IIC Reinm 237 = MF 196,5
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 107va
C Reinm 238
IIIC Reinm 238 = MF 196,11
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 107va
C Reinm 239
IVC Reinm 239 = MF 196,17
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 107va
C Reinm 240
VC Reinm 240 = MF 196,23
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 107va
C Reinm 241
VIC Reinm 241 = MF 196,29
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 107vb

Kommentar

Überlieferung: Das Lied ist unikal im Reinmar-Korpus in C überliefert. Die Zuschreibung an Reinmar wurde insbesondere von der älteren Forschung angezweifelt (eine Übersicht über die Forschungspositionen gibt Tervooren, S. 107). Maurer, S. 79f., schreibt es Reinmar zu.

Form: 4a .5b / 4a .5b // 4-c 8-c

Es liegen sechsversige Stollen­stro­phen vor. Auftakt in I,3; kein Auftakt in III,4. Die Strophen sind durch Klangrepetitionen verbunden: Der letzte Vers der Strophen III–VI beginnt mit so, das Wort ist zudem eventuell in IV,6 und V,6 durch Hebungsprall betont. Darüber hinaus wiederholen sich verschiedene Reimwörter, etwa lip : wip (I: a-Reim; II: b-Reim; V: c-Reim [grammatisch variiert]) und benomen : komen (I, III: b-Reim).

Inhalt: Frauenlied mit Eingangsstrophe.

Das Lied wird von einer Strophe eröffnet, in der eine Dame nach dem Grund ihrer Blässe gefragt wird. Der Sprecher übernimmt die Rolle eines nicht näher bestimmten Vertrauten der Gefragten; Jackson, S. 281, vermutet »a kind of master or mistress of ceremonies«.

Die Antwort folgt in den sich anschließenden fünf Frauen­stro­phen: Aus gesellschaftlichen Zwängen ist sie von ihrem Ritter getrennt (vgl. Str. II) und ihr Leid hat ihre Schönheit verblassen lassen. Doch hofft sie, dass er sein Versprechen halten und zu ihr kommen wird (vgl. Str. III). Dann stellt sie sich ihre zukünftige Vereinigung vor: Sie wird ihn anlächeln und zum ›Blumenbrechen‹ einladen (vgl. Str. IV). Sollte sie den Sommer ohne den Ritter verbringen müssen, fürchtet sie um ihren lîp (vgl. V,6) – so »erscheint die körperliche Liebe als Lebenselixier« (Kellner, S. 148). Ihre Freunde beklagen ihr Leid, doch sie hofft auf den Trost durch den einzigen, der ihr Weinen für immer beenden könnte (vgl. Str. VI).

Sandra Hofert

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