Die Einstellungen der Textansicht wurden gespeichert.

Sie bleiben auf diesem Rechner und in diesem Browser als Standardeinstellungen gültig, bis Sie sie mit anderen Einstellungen überschreiben.
Reinmar, ›Die ich mir ze frowen hatte erkorn‹
C als neue Leitversion B als neue Leitversion E als neue Leitversion
C Reinm 245
IC Reinm 245 = MF 175,29
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 107vb
E Reinm 14 (226)
IVE Reinm 14 (226) = MF 175,29
Überlieferung: München, UB, 2° Cod. ms. 731, fol. 181va
C Reinm 246
IIC Reinm 246 = MF 197,15
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 107vb
C Reinm 247
IIIC Reinm 247 = MF 197,22
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 107vb
C Reinm 248
IVC Reinm 248 = MF 197,29
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 108ra
C Reinm 249
VC Reinm 249 = MF 197,36
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 108ra
C Reinm 105
IC Reinm 105 = MF 175,1
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 102va
B Namenl/91 62
IB Namenl/91 62 = MF 175,1
Überlieferung: Stuttgart, LB, HB XIII 1, pag. 98
E Reinm 11 (223)
IE Reinm 11 (223) = MF 175,1
Überlieferung: München, UB, 2° Cod. ms. 731, fol. 181va
C Reinm 106
IIC Reinm 106 = MF 175,8
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 102va
B Namenl/91 63
IIB Namenl/91 63 = MF 175,8
Überlieferung: Stuttgart, LB, HB XIII 1, pag. 99
E Reinm 12 (224)
IIE Reinm 12 (224) = MF 175,8
Überlieferung: München, UB, 2° Cod. ms. 731, fol. 181va
C Reinm 107
IIIC Reinm 107 = MF 175,15
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 102vb
B Namenl/91 64
IIIB Namenl/91 64 = MF 175,15
Überlieferung: Stuttgart, LB, HB XIII 1, pag. 99
E Reinm 13 (225)
IIIE Reinm 13 (225) = MF 175,15
Überlieferung: München, UB, 2° Cod. ms. 731, fol. 181va
C Reinm 108
IVC Reinm 108 = MF 175,22
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 102vb
B Namenl/91 65
IVB Namenl/91 65 = MF 175,22
Überlieferung: Stuttgart, LB, HB XIII 1, pag. 99
E Reinm 15 (227)
VE Reinm 15 (227) = MF 175,22
Überlieferung: München, UB, 2° Cod. ms. 731, fol. 181vb
E Reinm 16 (228)
VIE Reinm 16 (228) = MF 175,36
Überlieferung: München, UB, 2° Cod. ms. 731, fol. 181vb

Kommentar

Überlieferung und Liedzusammenhang: Unikal sind vier Strophen in C tradiert. Ihnen steht eine formal in der Hebungszahl abweichende Strophe voran, die durch die Initialfarbe jedoch als zum vorliegenden Lied zugehörig markiert ist. In E fügt sich diese Strophe als vierte Strophe eines sechs­stro­phigen Lieds ins dortige Formschema (E Reinm 11–16). Inhaltlich findet die Strophe mit der Thematik der rede in beiden Liedern (C Reinm 245–249 und E Reim 11–16) Anschluss.

Henkel, S. 22f., zählt sie zu den ›vagierenden Einzel­stro­phen‹, wertet sie also als – in C – eigenständige Strophe, die nur in E in einen mehr­stro­phigen Verbund eingegliedert ist. Durch die farbliche Markierung der Initiale in C wäre dann lediglich die Auszeichnung von Ein­stro­phigkeit vermieden. Schweikle, S. 371, macht dagegen den thematischen Zusammenhang stark und versteht die Strophe in C als »Prolog zu diesem anders strukturierten Lied«.

Form: 4a .6b / 4a .6b // 4c .4x .7c

Es liegen fünf siebenversige Stollen­stro­phen vor, auch im Reimschema entsprechen Str. I und Str. II–V einander; bezüglich der Hebungszahl weicht jedoch die erste Strophe von den anderen ab: Sie entspricht eher dem Schema des Lieds B Namenl/91 62–65 / C Reinm 105–108 / E Reinm 11–16 (5a 5b / 5a 5b // 4c 6x 5c). Dabei ist in I,1 die Krasis zu ignorieren, um auf fünf Hebungen zu kommen (mit Krasis liegt ein Vierheber mit Auftakt vor: Diech mÍr ...). Zusammen mit formalen Freiheiten im gesamten Lied mag dies die Zusammenstellung von Str. I und Str. II–V begünstigt haben: Unterfüllt sind II,2 sowie V,7. Auftakt haben III,1; V,5; keinen Auftakt II,7; V,6.

Reimresponsionen verbinden nur die Strophen II–V: So reimt der c-Reim von II mit jenem von IV (enmag : tag : mag : tag); der c-Reim von III (man : began) reimt mit der Waise der Folgestrophe (man) sowie mit dem a-Reim von Strophe V (man : kan). Die Waise der dritten Strophe (niht) wird zudem im b-Reim der letzten aufgegriffen (siht : niht).

Inhalt: Minneklage, die das Ineinander von Freude und Leid aufruft, wobei sich das Ich immer wieder in Konkurrenz zu anderen Liebenden und Werbern konturiert. In Str. I und V spricht das Ich in der Doppelrolle als Sänger und Werbender. Der Gesang bildet so eine thematische Rahmung, als deren Teil sich Str. I plausibel zum Rest des Lieds fügt (vgl. Schweikle, S. 371).

Trotz aufrichtiger Lieder, die das Ich seiner Dame gewidmet hat, hat sie ihn nicht erhört (vgl. Str. I). Der Dienst wird ihm den Tod bringen und das Ich ringt mit sich, der Dame zu entsagen. Doch obwohl ihm der Dienst we tuͦt, wäre der Tag der Dienstaufgabe in Bezug auf die froͤiden ein angeslicher tag (vgl. Str. II). Das Ich betont seine Beständigkeit, und so bleibt ihm das Heil des Endes (durch Erhörung oder Dienstaufgabe) versagt (vgl. Str. III). Allein der Anblick seiner Dame würde ihm große Freude bringen. Weder herzeleit noch liebe gibt es ohne sie, und so lebt er fern von ihr als ein ander man (vgl. Str. IV). Er beneidet denjenigen, dem sie ihren Blick schenkt und der dadurch wol sprechen kan. Doch die Dame hört nicht (weder die anderen Werber noch das Ich). Sollte sie ein Lied vernehmen, dann sollte es seines sein, welches er ihr voller Aufrichtigkeit widmet (vgl. Str. V).

Sandra Hofert / Simone Leidinger

▼ Drucken / PDF
Hinweise zum Druck
Bitte reduzieren Sie zuvor die Anzahl der Spalten!
Formatwahl: