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Johann von Brabant, ›Mir stet troͮbe, von ir ze sine‹
C
C Brab 17
IC Brab 17 = HMS I 9 VII 1
C Brab 18
IIC Brab 18 = HMS I 9 VII 2
C Brab 19
IIIC Brab 19 = HMS I 9 VII 3
C Brab 20
IVC Brab 20 = HMS I 9 VII 4

Kommentar

Überlieferung: Die vorliegende Lied­einheit ist nur in C überliefert.

Form: R 4-a .4-a 4b // 4-c 4d / 4-c 4d // 4-a 4-a 4b //R 4-a .4-a 4b

Der strophische Teil besteht aus zwei baugleichen Stollen und einem Abgesang. Dieser ist mit dem Refrain formal identisch, mit Ausnahme eines Auftakts. Da auch ein Anfangsrefrain vorliegt, erfüllt das Lied alle Kriterien, um als Virelai (vgl. den Autorkommentar) identifiziert zu werden. Als solches ist es in der »niederländisch-deutschen Literatur des Mittelalters« wohl ein Unikum (Willaert, S. 164).

III,4.5 sind überfüllt; III,7 und IV,2 weisen Auftakt auf.

Inhalt: Der Refrain thematisiert die Minneparadoxie: Die Abwesenheit und Gegenwart der geliebten Dame quälen den Sänger gleichermaßen. An diesem immerwährenden Schmerz geht er zugrunde (Str. I), während die Natur zu neuem Leben erwacht (Str. II). Nur die Dame könnte sein Leid lindern. In Str. III klagt das Ich über die Schändung der Minne durch Unwissende. Paradoxerweise widerfährt die Liebe aber ausgerechnet denjenigen, die sich, etwa aufgrund von Gelübden, nicht zu ihr bekennen können. In Str. IV kehrt der Sprecher gedanklich zu seiner Dame zurück, versichert ihr seine Treue und preist sie als die Schönste entzwischen Mâse unde dem Rine (IV,5). Die geographische Angabe spielt möglicherweise auf Johanns politische Ambitionen und Erfolge an.

Agnes Amminger

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