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Ulrich von Winterstetten, ›Sumer oͮget sine wunne‹
C
C Wint 68 (62)
IC Wint 68 (62) = KLD 59 XVI 1
C Wint 69 (63)
IIC Wint 69 (63) = KLD 59 XVI 2
C Wint 70 (64)
IIIC Wint 70 (64) = KLD 59 XVI 3
C Wint 71 (65)
IVC Wint 71 (65) = KLD 59 XVI 4
C Wint 72 (66)
VC Wint 72 (66) = KLD 59 XVI 5

Kommentar

Überlieferung: unikal in C.

Form: Kanzone mit Refrain. Metrisches Schema:

4-a 3b / 4-a 3b // 5c 2-d 2-d 2c 5c //R 4e 5e

Die Verse alternieren regelmäßig (mit tugent, III,1. 9; diust, V,1). Responsionen sind selten (R,10f. zu II,2. 4 und III,1).

In KLD sind V. 6–7 mit Binnenreimen zu einer Zeile zusammengezogen, was wohl in der Kürze der Verse bzw. Versteile begründet liegt.

Inhalt: Nach einem Natureingang (I) umtänzelt das Lied in Wortspielen und Paradoxien den Gedanken, dass das Ich in der Dame seinen ›Schatz‹ gefunden habe: Der Schatz bindet sein Herz (II), er hortet seinerseits Tugend (III), der Schatz bereit ihm freilich Sorgen (IV), doch hofft das Ich, dass die Minne seinen Schatz zwinge wie ihn (V).

Die vermeintliche Schlichtheit des Liedes mag trügerisch sein: Interpretatorische Aufmerksamkeit hat der Begriff materje in I,4 gefunden, das die Forschung zu poetologischen bzw. metapoetischen Deutungen des Liedes angeregt hat. Außerdem greift der Refrain eine verbreitete Sentenz auf, die letztlich auf Mt 6,21 (ubi enim est thesaurus tuus ibi est et cor tuum) zurückgeht (Hartmann, S. 111 sowie S. 121, Anm. 18). Dazu kommen einige – aus der Warte der ›Hohen Minne‹ besehen – Stilbrüche (Cupido, klobe), die es erlauben, das Lied parodistisch-programmatisch zu lesen.

Florian Kragl

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