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Herrand von Wildonie, ›Des meien zit unde al sin schoͤne‹
C
C Wildon 4
IC Wildon 4 = KLD 66 II 1
C Wildon 5
IIC Wildon 5 = KLD 66 II 2
C Wildon 6
IIIC Wildon 6 = KLD 66 II 3

Kommentar

Überlieferung: Das drei­stro­phige Lied ist unikal in C überliefert.

Form: .4-a .2b 7c / (.)4-a .2b 7c // .4d (.)4-e (.)4-e (.)3d

III,6 weist Hebungsprall auf. Die Auftaktregelung ist uneinheitlich, teils sind unterschiedliche metrische Realisationen möglich; »der Ton ist nicht leicht zu beurteilen« (Kraus, S. 637). Hofmeister (Text: S. 90f.; Erläuterung: S. 94) setzt zweiversige Stollen mit reimgebundener Zäsur in V. 1 und 3 an; auch die beiden Schlussverse fasst er zu einem Langvers mit Zäsur zusammen. Entsprechend ist der vorletzte Vers nicht endreimgebunden. Vgl. auch Kraus, S. 637: »Es liegt nahe, die Verse 1 und 2 zusammenzufassen, da fast alle durch Elision einen alternierenden Rhythmus bekommen [...] Ebenso wären dann die Schlußverse zusammenzufassen«. Kraus entscheidet sich dennoch wie Kummer (Text: S. 178) für zehn endreimgebundene Normalverse.

Inhalt: Im Frühlingseingang der ersten Strophe stehen die süeze[n] dœne (I,4) der Vögel und der wunnecliche[] sanc (I,6) der Nachtigall im Zentrum. Anlass für den Gesang der Nachtigall ist deren Freude über die Schönheit der Frühlingsnatur, die der Ich-Sprecher mit seiner Freude über die Schönheit seiner Minnedame gleichsetzt. Damit weist er sich zugleich als Sänger aus – ein poetologischer Nebensinn ist damit zumindest angedeutet. In Str. II bittet der Sänger die personifizierte vil süeze Minne (II,7), ihn der Geliebten nahezubringen. Str. III bietet einen Frauenpreis. Verbunden ist dieser mit der Bitte an die personifizierte Minne, ihm zu ermöglichen, ihre Schönheit zu beschouwe[n] (III,4).

Christoph Schanze

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