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Niune, ›Al der welte vroide meret‹
A B C w₃
A Niune 11 (10)
IA Niune 11 (10) = KLD 60 IIa 1
B Wachsm 5
IB Wachsm 5 = KLD 60 IIa 1
C Wachsm 6
IC Wachsm 6 = KLD 60 IIa 1
w₃ Namenl/24v 1
 w₃ Namenl/24v 1 = KLD 60 IIa 1
A Niune 12 (11)
IIA Niune 12 (11) = KLD 60 IIa 2
B Wachsm 6
IIB Wachsm 6 = KLD 60 IIa 2
C Wachsm 7
IIC Wachsm 7 = KLD 60 IIa 2
w₃ Namenl/24v 2
 w₃ Namenl/24v 2 = KLD 60 IIa 2
A Niune 13 (12)
IIIA Niune 13 (12) = KLD 60 IIa 3
B Wachsm 7
IIIB Wachsm 7 = KLD 60 IIa 5
C Wachsm 8
IIIC Wachsm 8 = KLD 60 IIa 5
A Niune 14 (13)
IVA Niune 14 (13) = KLD 60 IIa 4

Kommentar

Überlieferung: Die vier Handschriften lassen drei Liedversionen erkennen. B und C führen unter Wachsmut von Künzingen ein drei­stro­phiges Lied. In A ist das Lied unter Niune vier­stro­phig, wobei die Strophen A I und II eine Parallelüberlieferung zu BC I und II sind, während A III und IV unikal überliefert sind. Ausschließlich die ersten beiden Strophen führt die um 1481 entstandene Papierhandschrift w₃, die insbesondere Minnereden versammelt; die beiden Strophen fügen sich hier zwischen die Minnereden ›Was ist Liebe‹ und ›Bedeutung der Farben und des Laubes‹.

Einen ähnlichen Ton hat BC Wachsm 9; die Strophe schließt in C direkt an das drei­stro­phige Lied an und ist ihm über die Initialfarbe zugeordnet, obwohl sie hier mit nur vier Versen, ohne das abschließende Reim­paar, überliefert ist.

Form: 4-a 5b / 4-a 5b // 3-c 5-c

In B und C sind die Str. II und III durch die Reimresponsionen han : widertan (II,2/4) und wolgetan : umbevan (III,2/4) sowie mere : swere (II,5f.) und swere : were (III,5f.) miteinander verbunden. In A sind (unreine) Reimresponsionen meret : geleret (I,1/3) und mere (III,1), singen : gelingen (I,5f.) und gedinge : gelinge (IV,1/3) sowie beider : leider (III,5f.) und beide : ougenweide (IV,5f.). Mit A III,2 ist in der Handschrift ein Vers ohne Lücke ausgelassen.

Die Metrik der Strophen w₃ Namenl 1 und 2 weist insbesondere hinsichtlich der Auftaktgestaltung Freiheiten auf.

Inhalt: Minneklage.

Die ersten beiden Strophen – ein Sommernatureingang und eine Strophe, die um den Gedanken kreist, die geliebte Frau wisse nicht um den Liebesschmerz des Ichs – überliefern alle Handschriften.

In BC variiert Str. III mit der zweideutigen Metapher des sommerlichen Blumenbrechens die Naturmetaphorik aus Str. I, das Lied schließt hier mit einer Version des Kaisertopos. In der A-Überlieferung wägt die offenbar verderbte Strophe III Freude und Leid, die die Geliebte beide spendet, gegeneinander ab. Auch hier thematisiert die letzte Strophe (IV) erneut den Sommer, zugleich nimmt sie das swer aus II,5 wieder auf: Wer auch immer sich zur Sommerzeit wegen einer Frau Hoffnungen machen kann, der ist selic (A IV,4), während dem Ich beide misseraten [sint]: wip unde ougenweide (A IV,5f.).

Simone Leidinger

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