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Reinmar, ›Herzeklicher froͤide wart mir nie so not‹
C E M₁
C Reinm 242
IC Reinm 242 = MF 196,35
E Reinm 40 (252)
IE Reinm 40 (252) = MF 196,35
M₁ Wa 1
IM₁ Wa 1 = MF 197,3
C Reinm 243
IIC Reinm 243 = MF 197,3
E Reinm 41 (253)
IIE Reinm 41 (253) = MF 197,3
M₁ Wa 2
IIM₁ Wa 2 = MF 197,8a
C Reinm 244
IIIC Reinm 244 = MF 197,9
E Reinm 42 (254)
IIIE Reinm 42 (254) = MF 197,8a
M₁ Wa 3
IIIM₁ Wa 3 = MF 169,2a
E Reinm 43 (255)
IVE Reinm 43 (255) = MF 197,9
E Reinm 44 (256)
VE Reinm 44 (256) = MF 197,14a

Kommentar

Überlieferung: Drei Strophen sind im Reinmar-Korpus in C überliefert; E präsentiert unter her reymar ein fünf­stro­phiges Lied mit den Zusatz­stro­phen III und V. Parallelüberlieferungen zu der in CE zweiten Strophe sowie der in E an dritter Stelle eingefügten Zusatzstrophe stehen unter walter in M1 (s. den eigenen Liedkommentar). Moser und Tervooren (MF/MT) geben eine Doppelfassung (nach C sowie nach E).

Die Zuschreibung der nicht in C überlieferten Strophen an Reinmar wird in der Forschung immer wieder angezweifelt (eine Übersicht über die Forschungspositionen geben Moser und Tervooren [MF/MT] im Apparat).

Das Lied wird in der Forschung mit der Reinmar-Walther-Fehde in Zusammenhang gebracht (insbesondere mit C Wa 383–384, vgl. z. B. Wapnewski). Siehe zu jenem vermeintlichen Sängerstreit den Autorkommentar.

Form: 6a .5b / 6a .5b // .5c .8c

Es liegen sechsversige Stollen­stro­phen vor. In E V ist der a-Reim gestört. Die Alternation ist stellenweise durchbrochen; die Versfüllung weicht an verschiedenen Stellen vom Schema ab. Unterfüllt sind C III,6; E III,2; M₁ II,5. Überfüllt sind C III,2; E I,6; II,6; IV,3; M₁ I,4.

Das Reimschema ist identisch mit jenem von Wa 3, mit Ausnahme der Kadenz in V. 2 : 4; die Hebungszahl jedoch variiert (s. Kommentar zu M₁ Wa 1–3).

Inhalt: Minneklage, bei der die Anfeindungen der Spötter im Kontrast zum Schweigen der Dame stehen.

Da seine Dame ihn nicht erhört, muss der Sprecher weiter klagen. Wenn sie ihm Gnade erweisen würde, könnte er sein truren iemer lan (C I,5) und die Reden anderer (von Spöttern bzw. Minnefeinden) ignorieren (vgl. CE I). Es ist keine unmasse (C II,1), dass sie ihm lieber ist als alle anderen Frauen, beteuert der Sprecher. So widmet er ihr sein Leben und will ihren Geboten folgen (vgl. CE II / M₁ I). Täglich muss sich das Ich mit dem Vorwurf der unmâze (das Ich rede ze vil [C III,2] von ihr) und der Lüge auseinandersetzen. Es leidet an dem Haß, der ihm entgegengebracht wird, doch sind es eigentlich diese Spötter, die ein leidvolles Leben leben (vgl. C III / E IV sowie E V). Immer hat er seine Dame gnädig gebeten, doch bekommt er von ihr keine Antwort (vgl. E III / M₁ II).

Sandra Hofert

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