Überlieferung: Konrads Ton 19 ist mit vier Strophen ausschließlich in C überliefert.
Form: Kanzone mit verkürztem dritten Stollen, der an den Steg anreimt: (.)3-a+3b 3-c 3-c+3d / 3-a+3b (.)3-e 3-e+3d // 7-f 4-f+2g / 3-f+3-f 3g
Die hier vorliegende Edition präferiert in den Stollen und im Steg, anders als Brunner, der durchgehend kurze Verse ansetzt (vgl. RSM, II,1, S. 112; {Brunner 2002 # 761), S. 96, 100; Brunner, S. 73, 76) sechshebige binnengereimte Verse (so auch Schröder). Dafür sprechen nicht nur syntaktische Gründe, sondern vor allem die formalen Markierungen in C: In C KonrW 52-54 finden sich in den ersten Versen der Stollen Reimpunkte nach sechs, aber nicht nach drei Hebungen (in C KonrW 54 gilt dies außerdem für den dritten Vers des zweiten Stollen). Der Schreiber scheint somit von zusammenhängenden Sechshebern ausgegangen zu sein; an diesem historischen Textverständnis orientiert sich die hier vorgenommene Einrichtung der Sangspruchstrophen.
Stephanie Seidl