Überlieferung: Unter Walther von Breisach führt die Manessische Liederhandschrift unikal zehn Strophen in diesem Ton.
Form und Inhalt: .3a .2a .1a+.4-b / .3c .2c .1c+.4-b // .4d .4d .5-b
Der Ton wird im RSM, Bd. 5, S. 458f., als »Ton III« geführt, in dem auf die ersten vier als Bar verbundenen Strophen (Marienpreis) sechs Einzelstrophen folgen. Rettelbach, S. 252, führt nur den ersten Ton Walthers ohne Numerierung, der vorliegende Ton ist hier nicht aufgenommen. Bumke, S. 376, verweist unter Marienlyrik auf ein ›Lied‹ Von gote ein magt erkorn mit »zehn Str., unvollständig«. Die Unsicherheit, wie die zehn Strophen einzuordnen sind, ist vermutlich nicht nur eine inhaltliche, eine des Strophenzusammenhangs, sondern auch eine der Form. So sieht Schlageter, S. 281, eine Ähnlichkeit des vorliegenden Tons mit dem des vorangehenden Tagelieds und hält ebd. fest: »Die minneliedhafte Kürze der Strophe und Zeilen fällt auf.«
Simone Leidinger