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Überlieferung: In C ist dies die zweite der sechs Strophen des Aspistons Konrads von Würzburg; k verbindet sie mit C KonrW 69, C KonrW 71 und C KonrW 72 zu einem Viererbar (k KonrW/Aspis 23–26).
Form: (.)4a (.)3-b (.)4-b (.)3c (.)4c (.)4d / (.)4a (.)3-b (.)4-b (.)3c (.)4c (.)4d // (.)3-e 1-e+3f / (.)4f (.)3-g (.)4-g (.)3f (.)4f (.)4f (Konrad von Würzburg, Aspiston), Tonkommentar
Inhalt: Konrad greift in dieser Strophe das bereits in der Bibel (Ps. 57 [58], 5f.) und in der ›Physiologus‹-Tradition bekannte Motiv der Aspisviper auf, die sich den magischen Worten des Schlangenbeschwörers dadurch entzieht, dass sie das eine Ohr auf den Boden drückt und das andere mit ihrer Schwanzspitze verschließt (vgl. dazu Brandt, S. 26–30, 40–44). Er verlagert dabei die »aus der klerikalen Didaxe stammende Tierallegorie in ein anderes Denksystem – das weltliche-adelige« (ebd., S. 42) – und deutet sie auf gesellschaftliche Missstände hin aus: Viele Adelige ignorierten die klugen Worte des Rechtschaffenen und hörten stattdessen auf böse Einflüsterungen, denen gegenüber sie besser ihre Ohren verschließen sollten. Die Strophe lässt sich jedoch nicht nur als allgemeine Hofkritik, sondern auch als Klage des Sangspruchdichters lesen, der miterleben muss, dass die unheilstiftenden Reden eines Blenders Gehör finden, während die Worte des Könners als närrisch abqualifiziert werden (vgl. dazu Brandt, S. 43f. und Kokott, S. 212).
Stephanie Seidl