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Gottfried von Neifen, ›Nu klage ich der kleinen vogellin swêre‹
C Neif 135
IC Neif 135 = KLD 15 XXXIII 1
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 39ra
C Neif 136
IIC Neif 136 = KLD 15 XXXIII 2
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 39rb
C Neif 137
IIIC Neif 137 = KLD 15 XXXIII 3
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 39rb

Kommentar

Überlieferung: unikal in C.

Form: 5-a 5-a 7-a / 5-b 5-b 7-b // 7-c 5-c 7-c

Die durchgängige Alternation ist in I,3 gestört.

Inhalt: Minneklage, in der die Geliebte und die Minne nahezu auswechselbare Positionen einnehmen. So thematisiert das Ich, dass sich seine Klage letztlich an die Geliebte richtet (vgl. I,9 und III,1), spricht sie jedoch nur in Str. II auch an (vgl. II,7–9), während ansonsten die zahlreichen Anreden an die Minne im Mittelpunkt stehen (vgl. Str. I, III und II,2–6). Dass in Str. II trut Minne (I,5) einen Körper erhält (I,7: din tru̍telehter lip), der so begehrenswert ist wie ir [der Geliebten] roter munt (I,8), kann schlicht auf ein falsches Personalpronomen zurückgehen, erklärt sich jedoch in diesem Umfeld der Engführung von Minne und Geliebter. Motivisch verbindet die drei Strophen der metonymische ›rote Mund‹ der Geliebten, dessen Gruß (vgl. I,8 und III,7), Lachen (vgl. II,6) und Kuss (III,8) sich das Ich wünscht. Neben den zahlreichen Anreden und rhetorischen Fragen verstärken auch die Parallelisierungen in I,1–3 und II,3–5 die Eindringlichkeit des Lieds.

Simone Leidinger

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