LDM -- Strophensynopse

Konrad von Würzburg, ›Almehtec schoͤpher, den ich ob den kunigen allen prise‹

C als neue Leitversion

J als neue Leitversion

B₃ KonrW 2

B₃ KonrW 2 = Schr XXXII 2; RSM ¹KonrW/7/1c

Überlieferung: Basel, UB, N I 6,50, fol. 1v

[rub {C|K}{u^o|uo}n<r{a|â}t> von %w{|i}r{tz|z}ebur{g|c} rub] /

[ini A|1|schwarz]lmeht<ec> #sch{o^e|e}{ph|pf}#er, den ich ob den k{u|ü}nige#n allen p#r{i|î}#se·,

du bi#st {ai|ei}n br{u|û}n#er #iun-/gelinc #vn#d {ai|ei}n alt#er h#erre gr{i|î}#se·,

<d#er> #sich ze {ai|ei}ner #sp{i|î}#se·#binnenr g{i|î}t #vns #uil arme#n <te>g{e#n|e}lich. /

fl{a|e}_<....>|isch_[[1=, Konjektur hier und im Folgenden nach C]] _<.>|u_nde bl{u^o|uo}t d{i|î}n #uaterl{i|î}chez wort umbe #vns i#st worden·;

d_<..>|{u^i|iu}_ b{ai|ei}d_<..>|e_ / niezen wir durch [ho w{a|â}ren ho] {c|k}ri#stenl{i|î}che#n orden·,

#s{i|î}t die #iuden morden#binnenr beg[ho o ho]nden an / dem {c|k}r{u|iu}{tz|z}e dich·. [[3 i¬beg[ho o ho]nden~i$ der Wurzelvokal des Part.Prät. kann vor Nasal+Kons. i¬o~i antelle von i¬u~i sein (h¬25~hMhd. Gramm. § M 78, Anm. 1).]]

d{i|î}n l{i|î}cham, d#er wirt e{m|n}{ph|pf}ange#n #s#vnd#er p{i|î}n #vn#d {a|â}ne #schra#nz, / [[3 i¬schranz~i stM. ›Wunde, Scharte, Loch‹ (Le II, Sp. 787).]]

#s{o|ô} d#c #er bel{i|î}bet gan{tz|z}·#binnenr #vn#d {a|â}ne #s{e|ê}r d{a|â} zwi#schen·:

mit d{i|î}n#er wandelunge / wir die #s{i|ie}chen #s{e|ê}l erfri#schen·.

wir {#sch|s}lahen, {o^e|ô}#sterl{i|î}chez lamp, dich {u|û}f den / fr{o|ô}ne#n ti#schen·, [[3 i¬slahen~i stV. ›erschlagen, töten‹ (Le II, Sp. 958).]] [[3 i¬vrôn~i Adj. ›heilig‹ (Le III, Sp. 529).]]

d{a|â} ze br{o|ô}te mi#sche#n·#binnenr d{i|î}n h{ai|ei}l{i|e}{g|c} l{i|î}p beginnet #sich·. /

C KonrW 95

C KonrW 95 = Schr XXXII 2; RSM ¹KonrW/7/2a

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 389va

[ini A|2|rot]lmeht{i|e}c #schepfer, den ich ob den k{u^i|ü}n{i|e}ge#n / allen p#r{i|î}#se·,

du bi#st ein br{#v|û}ner #i#vngelin{g|c} [rad · rad] / #vn#d ein alt<<h#erre gr{i|î}#se·, [[3 i¬altherre~i swM. ›würdevoller Greis‹ (MWB I, Sp. 2186).]]

der #sich zeiner #sp{i|î}#se·/#binnenr g{i|î}t #vns vil armen tegelich·.

flei#sch #vn#d bl{#v^o|uo}t / d{i|î}n va{tt|t}erl{i|î}che{#s|z} wort #vmb #vns i#st wor-[rad · rad]/den;·

d{u^i|iu} beide ni{e^^|e}{#s#s|z}en wir dur{h|ch} w{a|â}ren / {c|k}ri#stenl{i|î}che#n orden·,

#s{i|î}t die %J#vden morde#n·#binnenr be-/gonde#n an dem kr{u^i|iu}ze dich·. [[3 i¬begonden~i$ der Wurzelvokal des Part.Prät. kann vor Nasal+Kons. i¬o~i antelle von i¬u~i sein (h¬25~hMhd. Gramm. § M 78, Anm. 1).]]

d{i|î}n l{i|î}chame, / der wirt enpfange#n #s#vnder p{i|î}n #vn#d {a|â}ne / #schranz·, [[3 i¬schranz~i stM. ›Wunde, Scharte, Loch‹ (Le II, Sp. 787).]]

#s{o|ô} d#c er bel{i|î}bet ganz·#binnenr #vn#d {a|â}ne / #s{e|ê}r d{a|â} en{t|}zwi#sche#n·:

[mut w mut][ins m ins]it #s{i|î}ner wandel#vn-/ge wir die #sieche_|n_ #s{e|ê}le erfri#schen.#· [[1 i¬mit~i$ i¬m~i gebessert aus i¬w~i]] [[2 i¬siechen~i Schr]]

wir [exp [del #sl del] exp] / #slahte#n, {o|ô}#sterl{i|î}che{s|z} lamp, dich {#v|û}f dien vr{o|ô}-/nen ti#schen·, [[3 i¬vrôn~i Adj. ›heilig‹ (Le III, Sp. 529).]]

d{a|â} ze>>br{o|ô}te mi#sche#n##·#binnenr d{i|î}n hei-/l{i|e}{g|c} l{i|î}{b|p} beg[sup i sup][exp e exp]nnet #sich·. /

J KonrW 6

J KonrW 6 = Schr XXXII 2; RSM ¹KonrW/7/2b

Überlieferung: Jena, ThULB, Ms. El. f. 101, fol. 102rb

[ini A|2|rot]lme{ch|h}t{i|e}{ch|c} #sche{ff|pf}er, den ich obe / den werden k{#v|ü}n{i|e}{n|}gen pr{i|î}#se·, /

%Du bi#st {ey|ei}n br{#v|û}ner #i#vngelinc #vnde / {ey|ei}n alt<<herre w{i|î}#se·, [[3 i¬altherre~i swM. ›würdevoller Greis‹ (MWB I, Sp. 2186).]]

%Der #sich {tz|z}{#v^o|uo} {ey|ei}/ner #sp{i|î}#se·#binnenr %G{i|î}t #vns vil armen tegelich·. /

%[ini V|1|blau]lei#sch #vnde bl{u^o|uo}t d{i|î}n veterl{i|î}chez wort / i#st an #vns worden·;

%Der b{ey|ei}der n{ye|ie}ze / wir [[3 i¬n{ye|ie}ze wir~i$ Die Flexionsendung -i¬n~i der 1. Pers. Pl. kann im 13. und frühen 14. Jh. fehlen, insbesondere dann, wenn das Pron. i¬wir~i wie hier nachgestellt wird (h¬25~hMhd. Gramm. § M 70 Anm. 7).]] durch w{a|â}re_r|n_ kri#stel{i|î}che_r|n_ orden·, [[??? bisher nichts gefunden, das den Nom. nach i¬durch~i hier rechtfertigen würde]] /

%Sint die #i#vden morden·#binnenr %Beg#vnden an / dem kr{u|û}{tz|z}e dich.

%[ini D|1|rot]{y|î}n l{i|î}ch{n|}ame / wirt {#v|e}ntfangen #s#vnder p{y|î}ne #vnde / {a|â}ne {#sc|sch}ranz·, [[3 i¬schranz~i stM. ›Wunde, Scharte, Loch‹ (Le II, Sp. 787).]]

%Als{o|ô} daz er bel{i|î}bet ganz·#binnenr /%#Vnde {a|â}ne #s{e|ê}r d{a|â} [del en del]{t|z}wi#schen·:

%Mit d{y|î}/ner wandel#vnge wir die #siechen #s{e|ê}le / {i|e}r<<vri#schen·.

wir #sla{ch|h}ten, {o|ô}#sterl{i|î}chez // lam{b|p}, dich {o|û}f den vr{o|ô}nen ti#schen·, [[3 i¬vrôn~i Adj. ›heilig‹ (Le III, Sp. 529).]]

%D{a|â} / {tz|z}{#v^o|uo} br{o|ô}te mi#schen·#binnenr %D{y|î}n heil{i|e}{ch|c} l{i|î}{b|p} be/g{y|i}nnet #sich. /

Kommentar

Überlieferung: Der Sangspruch ist als zweite Konrad-Strophe in der Basler Rolle (B₃) sowie in den Hofton-Korpora von C und J überliefert. In k hat er als Mittelstrophe in ein Fünferbar Eingang gefunden, das alle geistlichen Hofton-Sprüche Konrads in der Reihenfolge von C aufgreift und diese um eine Eingangsstrophe ergänzt. m₂ tradiert ihn, eingeleitet durch eine nur dort erhaltene Eingangsstrophe und das altbezeugte Trinitätslob (B3 KonrW 1 et al.), als Schlussstrophe eines Dreierbars.

Form: .7-a .7-a (.)3-a+.4b / .7-c .7-c (.)3-c+.4b // (.)8*7d (.)4d+.3-e / .7-e .7-e (.)3-e+.4b (Konrad von Würzburg, Hofton),
Tonkommentar

Inhalt: Gebetsstrophe, in der Gott direkt im ersten Vers apostrophiert wird. Im Zentrum steht hier der Schöpfergott, der sich durch die Transsubstantiation immer neu für die Menschheit opfere und damit ihre Erlösung aktualisiere. Das Sprecher-Ich gliedert sich ab dem zweiten Stollen in ein kollektives wir ein und nimmt so das gemeinschaftsstiftende Moment der eucharistischen Liturgie in den Text hinein (vgl. dazu Kokott, S. 216).

Stephanie Seidl