LDM -- Strophensynopse

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Wachsmut von Mühlhausen, ›Juncherre, ich han grosse huͦter‹

C Mühlh 3

I	C Mühlh 3 = KLD 61 II 1

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 184ra

›[ini #I|3|rot]#vncherre, ich h{a|â}n gr{o|ô}{#s#s|z}e h{u^o|uo}ter· [[3 i¬h{u^o|uo}ter~i$ Nebenform zu i¬hüeter~i stM. ›Wächter, Aufseher‹ (Le I, Sp. 1375).]]

– dur{h|ch} i#v-/wern willen da#st mir leit· –,

beid{u^i|iu} vo#n vat#er / #vn#d von m{#v^o|uo}t#er·,

v#erlorn h{a|â}nt ir {u^iw|iuw}er arbeit·. /

wolt ir mir ein l{u^i|ü}tzel beiten·?

ich lô#ste / {u^i|iu}ch #schiere {#v|û}{s|z} arbeite#n·.

J#vnch#errel{i|î}n·,

dur{h|ch} / rehte minne beite mîn·.‹ / [[2 i¬durch rehte minne beite ein lützel mîn~i KLD (metri causa)]]

C Mühlh 4

II	C Mühlh 4 = KLD 61 II 2

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 184ra

[ini W|2|rot]{e|æ}re ich h#erre {#v|ü}ber al die m_e|a_n{i|e}ge·, [[2 i¬manige~i KLD]] [[??? Reim]]

d{a|â} / man pr{i|î}#set ein g{u^o|uo}t lant·,

#vn#d w#{e|æ}re ich / k{u^i|ü}n{i|e}{g|c} in %t#schampan{i|e}ge·,

#s{o|ô} w{e|æ}r ich w{i|î}-/ten{a|â}n erkant· –

#s{o|ô} lie{#s#s|z}e ich #sper #vn#d al die / kr{o|ô}ne·

ê m{i|î}n lie{b|p}: d#c i#st #sch{o|ô}ne·

#vn#d i#st / #s{o|ô} g{u^o|uo}t·.

got h#erre, mache#nt mir ir¦mi#nne #sp{u^o|uo}t·. / [[3 i¬spuot~i Adj. ›leicht, beförderlich‹ (Le II, Sp. 1124).]]

Kommentar

Überlieferung: unikal in C.

Form: .4-a .4b / .4-a .4b // (.)4-c (.)4-c .2d .4*5d.

Inhalt: Das Lied mischt Elemente von Dialoglied und Wechsel: Str. I, eine Frauenstrophe, adressiert einen juncherre[n] (I,1.7). Die Sprecherin bittet diesen, auf sie zu warten – noch stehe die elterliche Aufsicht der Liebeserfüllung im Weg. Str. II ist ein monologischer Frauenpreis, der den Kaisertopos aktualisiert: Für seine Dame würde der Sprecher selbst auf die Herrschaft über die Champagne verzichten. Gott möge deshalb möglichst schnell Erfolg in der minne (II,8) gewähren.

Stephanie Seidl

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