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Wachsmut von Mühlhausen, ›Sumer, sumer, sumerzit‹
C Mühlh 9
IC Mühlh 9 = KLD 61 V 1
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 184rb
C Mühlh 10
IIC Mühlh 10 = KLD 61 V 2
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 184rb
C Mühlh 11
IIIC Mühlh 11 = KLD 61 V 3
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 184rb

Kommentar

Überlieferung: unikal in C.

Form: Verbindendes Element der drei Strophen ist, dass sie aus je zehn Vierhebern bestehen; in ihrer metrischen Form wie im Reimschema weichen sie jedoch voneinander ab.

Für Str. I gilt folgendes Schema: 4a 4a 4a / .4b .4b .4a // .2a+.2c .4d .4d .4c (Swanne ich si [I,7] lies wohl swann’ch si)

Str. II setzt im ersten Stollen in V. 2f. Auftakt; in V. 4f. wechselt entweder die Kadenz (zu .4-b) oder es sind apostrophierte Formen anzusetzen (ein bzw. mein, so in von Kraus, S. 563).

In Str. III ist das Reimschema geändert zu: a a a / b b c // c+d e e d.

Auffällig ist in allen drei Strophen die Gestaltung des Mittenreims in V. 7: In der ersten Strophe (.2a+.2c) ist der Reim ein identischer; in der Mittel- und Schlussstrophe wechselt der Binnenreim die Position (.1a+3c [II,7] bzw. .1c+.3d [III,7, mir enwart lies mirn wart ]), in Str. II steht er dabei in der Senkung und ist unrein. von Kraus, S. 608, hält die Binnenreime für nachträglich eingefügt und tilgt sie folglich.

Inhalt: Frauenpreislied. Str. I feiert die Ankunft des Sommers; mehr noch als an diesem erfreut sich der Sprecher jedoch am Anblick seiner Geliebten, die ihm ungetrübte Freude bereite. Die beiden folgenden Strophen adressieren die Dame: Der Aufgesang von Str. II bedient sich »humoristisch gebrauchter Trinitätstopik« (Hübner, Sp. 558), um die unüberbietbare Vortrefflichkeit der Dame zu beschreiben, Str. III kombiniert das Lob ihrer positiven Eigenschaften mit einem Erfüllungswunsch.

Grundlegendes Organisationsprinzip des Liedes ist die Dreizahl (dazu Tänzer, S. 76); dies zeigt sich in seinem Aufbau (Drei­stro­phigkeit), in seiner formalen wie stilistischen Gestaltung (Dreierreim im ersten Stollen, dreifache Anrufung im jeweils ersten Vers) und in den topischen Verweisen auf die Trinität (v. a. in Str. II, s. o.).

Stephanie Seidl

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