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Überlieferung: unikal in M.
Form (lateinische Strophen): 11' 11' 7' / 11' 11' 7' // 11 11' 6 ‖ aab aab cxc
Das Reimschema in Str. III lautet abweichend aab ccb dxd. Auftakte liegen vor in I,5 und III,1. In III,2 ist Auftakt oder Elision (commitite hylariter) anzunehmen.
Form (deutsche Strophe): .2a+4b 6b .4c / .2a+4d 6d 4c
Die deutsche Strophe und die ersten sechs Verse der lateinischen Strophen sind formal identisch. Sie weisen, abgesehen von den deutschen Binnenreimen, das gleiche Reimschema auf. »Angestrebt war wohl dieselbe Form wie in Str. 1–3 (Kanzone), doch sind nur die 2 Stollen des Aufgesangs realisiert, während der Abgesang fehlt. In [M] ist für ihn vom Schreiber Platz reserviert worden, ein Zeichen, dass er ihn zwar vermisste, aber nicht zur Verfügung hatte« (CB/V).
Die Strophenform entstammt wohl eher der mittelhochdeutschen als der mittellateinischen Tradition, es gibt keine Formparallele innerhalb der Carmina Burana, doch weist der Stollenbau Ähnlichkeiten mit Neidhart auf (vgl. Beatie, S. 394f.).
Inhalt: Der Sprecher unterwirft sich Amor/Venus (I). Der folgende Frauenpreis (II) regt an zum Aufruf zu Tanz, Gesang und kollektiver Freude (III). Das Lied lebt von dem Kontrast zwischen privater und öffentlicher Sphäre, zwischen innerer Gefühlswelt und Außenwirkung. Die Sprache, vor allem die Syntax wirkt verdichtet, eher der Drangsal des Ichs zugeneigt als der Freude, die es postuliert.
Aufgrund inhaltlicher und formaler Entsprechungen ist das Lied eng mit CB 151, 168 und 169 verbunden, es bildet mit diesen die sogenannte Hebet-sidus-Gruppe (siehe den Kommentar zu CB 151). Charakteristisch ist die Tanzsituation: Die Geliebte befindet sich unter den Tänzerinnen, sie ragt jedoch unter allen hervor.
Die offenbar nur fragmentarisch erhaltene deutsche Strophe preist die körperliche und seelische Schönheit einer Frau und formuliert als Ziel den körperlichen Vollzug der Liebe. Sexuelle Erfüllung oder der offene Wunsch danach ist ebenfalls ein Merkmal der Hebet-sidus-Gruppe.
Theresa Höfle / Florian Kragl