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Überlieferung: unikal in M.
Form (lateinische Strophen): 4 4 7' / 4 4 7' // 4 4 11' ‖ aax bbc ddc
Die rhythmische Form ist verwandt mit CB 143, das wohl einer Reinmar-Strophe nachgedichtet wurde. Unreiner Reim in II,2. Schumann erwägt aufgrund der Waise den Ausfall dreier Verse nach I,3 bzw. II,3. Die Strophen seien planvoll gekürzt worden, um sie der deutschen Strophe anzupassen (CB/HS).
Form (deutsche Strophe): 4-a 4b / 4-a 4b // 2-c 2-c 2-d 2-d 2x
Kanzonenform mit typischer Stollenbauweise, doch eigenwilliger Gestaltung des Abgesangs.
Die Form der lateinischen Strophen hat außerhalb der Carmina Burana kaum Parallelen (vgl. Beatie, S. 392). Dies sowie die erwähnte Ähnlichkeit zu CB 143 spricht dafür, dass die lateinischen Strophen der deutschen nachgedichtet wurden. Anders Sayce 1982, S. 258.
Inhalt: Die beiden lateinischen Strophen sind parallel aufgebaut und teilen die gleiche Aussage: Der nur angedeutete Natureingang ist der Grund für die wiederbelebten Gefühle des Sängers und für seine Freude. Daran schließt sich die Bitte um Erhörung an.
Die deutsche Strophe geizt nicht mit Topoi des Minnesangs: Frauenpreis, Dienstbekenntnis, Hohe Minne, (implizite) Neider. Die inhaltliche Anbindung an die lateinischen Strophen geschieht allenfalls durch lose Parallelen (Treue?) oder aber Kontrast (Lohnbitte vs. Hohe Minne). Mittler zwischen Str. I und III könnte die ambivalente Symbolik der Nachtigall sein (vgl. Pfeffer, S. 66f.): Die anfängliche Freude trübt sich mit Verzweiflung ein.
Zu den (freilich nicht übermäßig spezifischen) Parallelen des Liedes mit dem folgenden (CB 174) siehe den dortigen Kommentar.
Theresa Höfle / Florian Kragl