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Überlieferung und Strophenzusammenhang: Die vier Strophen sind unikal im Anhang von A überliefert. Sie sind Teil des von Holznagel, S. 119, als ›Tageliedsammlung‹ bezeichneten Abschnitts. In der Handschrift bilden die vier Strophen einen zusammenhängenden Abschnitt (mit Leerzeile vor Str. I und Str. IV). Neben Str. I ist dabei auch für Str. II eine Initiale vorgesehen, was die formale Eigenständigkeit der Eröffnungsstrophe widerspiegelt. Die Form von Str. IV ist wohl insbesondere in V. 1–4 gestört.
Form: Die erste Strophe ist eine neunversige Stollenstrophe. Die Str. II–IV sind vierzehnversige Periodenstrophen, die durch Kornreime miteinander verknüpft sind.
Str. I: .2a .2-b .3a / .2a .2-b .3a // .3c .3x .4c
Str. II, III: 4-K .3K (.)3*4-x .4-K 3-a 1-a+4b 1b+5-c 4-c (.)4d .3d 2e 3e .3e 2-K
In Str. IV ist das Schema gestört: Der Kornreim in den V. 1, 2 und 4 entfällt. Die Verse haben zudem weniger Hebungen, die V. 1f. andere Kadenzen. Dafür sind die V. 3 und 4 im Endreim verbunden und klingen an das erste betonte Wort in V. 5 an (ungemuͤte : guͦte : guͤt). IV,5 hat männliche Kadenz, was auch den übergehenden Reim im folgenden Vers betrifft (kus : sus). IV,6 ist überfüllt.
Inhalt: Tagelied.
Der Tag bricht an und der Ruf des Wächters warnt das Liebespaar, so die erste Strophe. In der zweiten ergreift die Geliebte das Wort, verweist auf die Warnung des Wächters und beklagt, dass sie sich nun von dem Ritter trennen muss. Die dritte Strophe sowie der Beginn der vierten sind wörtliche Rede des Mannes: Das Herannahen des Tages kann vom Wächter nicht aufgehalten werden, im Osten ist er bereits zu sehen. Als Trost für das aus der kurz bevorstehenden Trennung resultierende Leid fordert er einen Kuss von seiner Geliebten: mit kusse und mit umbevahin (IV,7) kommt sie seinem Wunsch nach.
Sandra Hofert