LDM -- Strophensynopse

›Ach herzeliep, ach herzlet‹

A Namenl 62 (60)

A Namenl 62 (60) = KLD 38 a 60

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 357, fol. 45v

%ach herze<<liep, ach herz<<l{e|ei}t, / [[1 Die Reimpunkte sind teilweise in Kreuzform.]][[1 Die erste Zeile ist eingerückt; Initiale vorgesehen? (Rubrikatorhinweis i¬a~i noch zu erkennen)]]

ach l{i|î}be#s liepl{i|î}ch {e|a}reb{e|ei}t·,

ach {g|j}{e|â}chant[[3 i¬jâchant~i stM. ›Hyazinth‹ (vgl. Le I, Sp. 1465).]][[1 zwei Kreuze zur Zeilenfüllung]] / m{i|î}n, ach bal#sam tr{o|ô}_z|r_·,[[1=, Konjektur mit KLD]][[3 i¬trôr~i stMN. ›Duft‹ (vgl. Le II, Sp. 1526).]][[??? Reim]]

ach d#v #s{#v^i|üe}{#s#s|z}e{#s|z} z#v{kk|ck}e<r> † [def ... def][[3 Aufgrund der Randstellung vermutlich nicht mehr vollständig lesbar; Metrum und Reimstruktur sowie das Genus des voranstehenden Adjektives lassen ein fehlendes Wort / einen fehlenden Wortteil vermuten.]][[2 zi¬#v{kk|ck}e<r>~i$ i¬zuckerro^^r~i KLD]] /

l{i|î}be#s #vn#d herze m{i|î}n·:[[3/10 i¬herze~i vermutlich als Genitivformen (eigentlich i¬herzen~i).]]

#jch bin von d#er {c|k}lage[[2 i¬{c|k}lage~i$ i¬lâge~i KLD]] d{i|î}<n>[[3 Das angesprochene Du ist wohl Inhalt seiner Klage (i¬d{i|î}<n>~i als i¬genitivus objectivus~i).]] /

d#er welt abe ge#s#vndert·.

d_<e.>|az_[[1=, Konjektur mit KLD]] ►##vv|wu◄nd#er {#v^i|ü}ber<<##wnd_[def ... def]|ert_[[1=, Konjektur mit KLD (Randstellung)]] /

m<ich> h{a|â}t, d►#z|az◄ ich ver<<zaget bin·.

†de#s herze l{i|î}p,†[[3 Mit i¬herze~i als Genitiv eröffnet sich ein Parallelismus, der Herz/Körper und Seele/Verstand in Opposition zueinander setzt, wobei ›der Körper des Herzens‹ ein ungewöhnliches Bild ist; eventuell wäre mit KLD zu konjizieren.]] / d#er #s{e|ê}le #sin·[[2 i¬herze, lîp, der sêle sin~i KLD]]

haben leben#s #sich erwegen·,

#s{i|î}t #s_[def ... def]|i_[[1=, Konjektur mit {Pfeiffer #332} (Randstellung)]] / niht ander lieb<e> pflege#n·,

den wie #si dich m_[def ... def]|it_[[1=, Konjektur mit {Pfeiffer #332} (Randstellung)]] / liebe ern{ee|e}rn·. [[2 i¬ern{ee|e}rn~i$ i¬segen~i KLD]] [[1 Der Rest der Seite ist mit Federproben ausgefüllt.]]

Kommentar

Überlieferung: Die Strophe ist unikal als Nachtrag einer sehr ungeübten jüngeren Hand im Anhang von A überliefert; mit ihr schließt die Handschrift. Carl von Kraus (KLD II, S. 311) vermutet eine Entstehungszeit der Verse nach 1300. Durch die Bindung sind Textstellen am inneren Rand unlesbar.

Form: .4a .4a .4b 4b 4c 4c .3-d .3-d .4e .4e 4f .4f .4x

Es liegt eine dreizehnversige Strophe vor, deren Struktur von Reimpaaren bestimmt wird. In V. 3 : 4 ist der Reim gestört, vgl. die Konjektur von Carl von Kraus (KLD) , der auch einen abschließenden Dreireim herstellt.

Inhalt: Minneklage.

Über Vergleiche die Geliebte anrufend und preisend klagt das Ich sein von der Liebe verursachtes Leid. Dabei spielt die Strophe mit Formen von lip und liep.

Sandra Hofert