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Überlieferung: Das Lied ist unikal in C überliefert.
Form: 3-a 2b+.2b 2c+.1c+.2d / 3-a 2e+.2e 2f+.1f+.2d // 5-g 3-g 4h 5h
Kanzonenstrophe. Im Abgesang keine Binnenreime. Insgesamt auftaktlos, eine Ausnahme bildet III,4, will man hier keine schwebende Betonung annehmen. I,3 ist überfüllt. In II,1 liegt Tonbeugung (habént) vor. Leppin sieht in der Reimvielfalt des Liedes die »Vielfalt der sommerlichen wunne« gespiegelt (S. 237).
Inhalt: Sommerlied.
Das Lied beginnt mit einem erheblich erweiterten Natureingang, der in seiner Detailliertheit im Kontrast zu älteren Sommerliedern steht. Kunstvoll werden sowohl visuelle als auch akustische Eindrücke genannt, aber auch kinetische Vorgänge (spazieren, tanzen) beschrieben, so dass eine überaus bewegte Szene entsteht. Dabei erweist sich der Text als streng durchdacht, etwa wenn den sieben in Str. I genannten Landschaftsformen (anger, walt etc.) sieben gisellen des Sommers (viol, rosen etc.) gegenübergestellt werden (vgl. Leppin, S. 238; dagegen Auty, S. 63, der die von ihm wahrgenommene Ungeordnetheit als Mangel des Liedes sieht).
Der ungewöhnlich lange Natureingang, der sich über zwei ganze Strophen erstreckt, wird jäh durch den Wehe-Ruf des Sänger-Ichs (III,1) unterbrochen, der danach noch zweimal wiederholt wird (III,7 und III,10): In scharfem Gegensatz zu den bisherigen froͤiden vil (II,5) steht das Leid des Sängers, der von seiner Dame nicht erhört wird. Mit dem Schlussvers wird quasi implizit die guͤte der Dame in Frage gestellt (III,10), doch hat die Strophe durch das mehrmalige noch (III,2 und III,6), das eine künftige Erhörung möglich erscheinen lässt, etwas Appellhaftes.
Björn Reich