LDM -- Strophensynopse

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›Ez si ubel oder gut‹

H Namenl/17vb 29

H Namenl/17vb 29 = KLD 38 h 29; RSM ¹ZX/12/2

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 349, fol. 19va

[ini E|2|rot]z #s{i|î} {#v|ü}bel od#er g{#v|uo}t·: /

[ini %S|1|rub]wa{#s|z} ieman in d#er vin#st#er t{#v^o|uo}t·, /

ez wirt wol br{a|â}ht ze liehte, / al#s ich e{#s|z} meine·.

[ini %M|1|rub]an #siht: #swa{#s|z} / eine dem and#ern gan·,

[ini %D|1|rub]az vellet l{i|î}hte / in #selben an·.

[ini %G|1|rub]edanke erkennet / nieman _r|_wan[[1=, Konjektur mit KLD (vielleicht angefangenes i¬n~i?)]] got eine·.

[ini %D|1|rub]i#v w#erlt / g{i|î}t #vn#s alle tage·

n{a|â}ch k#vr{tz|z}er / vr{o#v|öu}de lange {c|k}lage·.

[ini %N|1|rub]#v m#erket: / de#s l{o|ô}ne#s ende i#st b{o|œ}#se·.

[ini {C|K}|1|rub]ri#st / h#erre, leite #vn#s {#v|û}f die wege·, [ini %D|1|rub]az / #vn#s d{i|î}n gn{a|â}de erl{o|œ}#se·.

Kommentar

Überlieferung: Die Sangspruchstrophe ist unikal im anonymen Freidank-Anhang in H überliefert. Sie bildet eine Toneinheit mit der vorangehenden Strophe sowie mit H Namenl/17vb 32.

Form: 4a .4a .5-b / .4c .4c .5-b // .4d .4d .5-e .7-e

Beschwerte Hebung in V. 9 (mérkèt).

Inhalt: zunächst gnomische Setzungen über den Lauf der Welt; dann wird das Irdische klar negativ konnotiert und der Aussicht auf göttliche Gnade gegenübergestellt.

Was im Geheimen getan wird, kommt ans Licht. Was einer einem anderen wünscht, trifft ihn leicht selber. Nur Gott kennt die Gedanken. Die Welt gibt nach kurzer Freude langes Leid. Christus möge uns erlösen.

Carl von Kraus (KLD II, S. 333) sieht Parallelen zu Freidank 2,8, 30,25f., 39,26f.

Sandra Hofert

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