LDM -- Strophensynopse

Konrad von Landeck, ›Helfent gruͤssen mir den meien‹

C Landeck 79

I	C Landeck 79 = SMS 16 18 I

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 208va

[ini H|2|rot]elfent gr{u^e|üe}{#s#s|z}en mir de#n meie#n·, /

der #s{o|ô} lobel{i|î}che#n #sch{o^e|œ}net·

anger, heide / {#v|û}f ber{g|c} #vn#d in dem tal·.

wir #son[[3 i¬#son~i = i¬#soln~i.]] tanzen, // #springen, r{eig|ei}e#n·,

#s{i|î}t d#er walt i#st wol bed{o^e|œ}net·: /

d{a|â} h{a|â}nt vogel{i|î}n fr{o^ei|öu}der{i|î}che#n #schal·.

velt #vn#d / {o|ou}we #st{e|ê}nt gebl{u^e|üe}met·,

man{i|e}{g|c} #s#vnd#er varwe / i#st d{a|â}·:

w{i|î}{#s|z}, br{#v|û}n, gel, ro^^t, gr{u^e|üe}ne, wei{c|t}var,[[3 i¬weitvar~i = i¬weitîn~i Adj. ›blau‹ (vgl. Le III, Sp. 747).]] / bl{a|â}·,

d{a|â} #sich nahtegal d#er z{i|î}t i#n>>#sange r{u^e|üe}met·. /

C Landeck 80

II	C Landeck 80 = SMS 16 18 II

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 208vb

[ini D|2|rot]a{s|z} d{u^i|iu} nahtegal wol #singet·,

d#c gebl{u^e|üe}-/met #st{e|ê}t d{u^i|iu} heide·,

des hab ich ze fr{o^ei|öu}-/de enkeine war·.[[3 mit i¬war~i stFM. ›Acht, Aufmerksamkeit‹: »davon erwarte ich keine freude« (BMZ III, Sp. 506a).]]

ein fr{o^ei|öu}de in m{i|î}n h#erze / dringet·:

fri^^er h#erzen {o^v|ou}genweide·

#vn#d ouch / l{i|î}bes {o^v|ou}gen weident dar·.

d{u^i|iu} fr{o^ei|öu}d i#st #s{o|ô} lie{b|p}, / #s{o|ô} h{e|ê}re·,

d#c #si fr{o^ei|öu}t h#erze #vn#d l{i|î}p·:

d#c #sint #sch{o^e|œ}-/n{u^i|iu}, [del [exp w exp] del] mi#nne{k|c}l{i|î}ch{u^i|iu} w{i|î}{b|p}·;

n{a|â}ch d#er fr{o^ei|öu}de #si#n-/ne ein man, an der l{i|î}t {e|ê}re·. /

C Landeck 81

III

III	C Landeck 81 = SMS 16 18 III

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 208vb

[ini E|2|rot]in w{i|î}{b|p} ich ze fr{o^ei|öu}de#n mi#nne·,

mir ze>>tr{o|ô}-/#ste, mir ze>>heile·,

mir v{u^i|ü}r alle{s|z} #vnge-/m{#v^e|üe}te ein dach·.

der vil reine#n, #st{e|æ}te#n #sinne· /

fr{i|î}{g|}ent #si vor alle#m meile·,

#s{o|ô} d#c #si ir w{i|î}{b|p}-/heit nie gebrach·.

got h{a|â}t wirde #vn#d {e|ê}re / beide·

#s{e|æ}l{i|e}cl{i|î}ch an #si geleit·;

#sch{o|œ}ne varw[ho e ho], / niht vo#n g#vnter{ph|f}eit·,[[3 i¬kunterfeit~i stN. ›unreines Metall, verfälschtes Gold‹ (vgl. Le I, Sp. 1783).]]

h{a|â}t ir lie{b|p}l{i|î}ch an-/ge#siht, m{i|î}n {o^v|ou}genweide·. /

C Landeck 82

IV	C Landeck 82 = SMS 16 18 IV

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 208vb

[ini W|2|rot]ol dien fr{o^ei|öu}de>>gebende#n w{i|î}be#n·,

d{ie|iu} mit / zuht in h{o|ô}{h|ch}gem{#v^e|üe}te·

w{i|î}{b|p}l{i|î}ch¦ma#nnes / fr{o^ei|öu}den #spiegel #sint·!

wol ir reine#n, #s{u^e|üe}{#s#s|z}en / l{i|î}ben·,

wol ir rehte#n w{i|î}bes g{#v^e|üe}te·,

d{a|â} vo#n la#n-/ge{s|z} tr{u|û}re#n #s{a|â} v#er#swint·!

w{i|î}bes g{#v^e|üe}te heilet / #smerze#n·,

der #vns di{k|ck}e n{a|â}he l{i|î}t·.

w{i|î}be#s g{#v^e|üe}/te #vns rehte fr{o^ei|öu}de g{i|î}t·,

w{i|î}bes g{#v^e|üe}te i#st hei-/les hort in ma#nnes h#erzen#·. /

Kommentar

Überlieferung: Unikal in C.

Form: 4-a 4-b 5c / 4-a 4-b 5c // 4-d 4e 5e 6-d

Es liegen zehnversige Stollenstrophen vor.

Inhalt: Auf Freude ausgerichtetes Minnelied mit Frühlings-Natureingang und Frauenpreis.

Der Natureingang umfasst die ersten beiden Strophen, wobei in der zweiten ein allgemeiner Frauenpreis hinzukommt. In der dritten Strophe preist der Sprecher seine Geleibte, bevor er in der letzten Strophe wieder zu einem allgemeinen Frauenpreis wechselt.

Sandra Hofert