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Ulrich von Singenberg, ›Vil meniger mich berihtet‹
A Singenb 116
 A Singenb 116 = SMS 12 31 I; RSM ¹UlrS/5/1; L 107,17
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 357, fol. 20v

Kommentar

Überlieferung: Die Spruchstrophe ist unikal in A überliefert. Lachmann hatte sie als Walther-Str. ediert, und als solche ist sie gegen das Zeugnis der Überlieferung von der Forschung auch überwiegend behandelt worden.

Form: .3-a .3b .3-c .3d / .3-a .3b .3-c .3d // .7e .3-d .3-d .7e, siehe Tonkommentar.

Inhalt: Viele, die es selbst nicht besser wissen, wollen den Sprecher belehren. Wer ihm missgünstig ist und meint, er könne mit dessen Kunst in der Fremde Erfolg haben, verachtet ihn. Er hingegen wolle bleiben, wo er sei, wenn er hie (V. 10) Besitz und Ansehen hätte. Schiendorfer vermutet hinter dem dar umbe (V. 12) eine Verderbnis aus danne obe, wodurch am Ende anstelle der kausalen Verbindung ein Gegensatz aufgespannt würde: Der Sprecher würde sich eher für Besitz und Ansehen hie entscheiden, als das Jahr über widrigen Lebensumständen ausgesetzt zu sein.

Man hat einen Widerspruch darin gesehen, dass der Sprecher einerseits Besitz und Ansehen in der Heimat entbehrt (V. 10 im Konjunktiv), sich andererseits aber über den Ratschlag beklagt, in der Fremde danach zu suchen (vgl. Wackernagel/Rieger, S. XVf., die deshalb Indikativ für Konjunktiv setzen; kritisch dazu Kleiber, S. 20, der für die Lesart der Hs. argumentiert). Auch Schiendorfer, S. 154f., ist geneigt, wegen der Referenz auf das Dasein als fahrender Sänger (vgl. Ulrichs Parodie C Singenb 64 et al.) die Str., womöglich als Antwort auf Ulrichs Parodie, Walther zuzusprechen: Genauso gut kann sie aber einfach Ulrichs Imagination eines solchen Daseins sein.

Sarah Hutterer

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