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Überlieferung: Das Lied ist unikal in C überliefert.
Form: 4-a 5b / 4-a 5b // 4c 6c
Kanzonenstrophe. Unregelmäßig beginnen die Verse mit Auftakten (II,6; III,2; IV,2f.), IV,6 und V,6 sind überfüllt, in V,6 außerdem Hebungsprall (hân, daz), setzt man nicht die Betonung auf ich mit vorausgehender gespaltener Senkung (-le den) an.
Das Lied ist in seiner Form identisch mit Reinmars Sage, das ich dirs iemer lone (C Reinm 113–117), jedoch sind keine inhaltlichen Konvergenzen festzustellen, die eine Parodie vermuten ließen, auch wenn hierfür Teile der Forschung plädierten (vgl. Bauschke, S. 245, 252–254).
Inhalt: Minnelehre. Das Sänger-Ich erteilt eine Minnelehre an ein jugendliches männliches Du und gibt zunächst den Rat, Freude durch anständige wohlgesinnte Frauen zu erlangen; nur dadurch sei die Freude vollkommen. In Str. II reflektiert das Sänger-Ich zunächst allgemeiner darüber, dass es einem ohne Frauen an Freude fehlt, um daraufhin das jugendliche männliche Du aufzufordern, nach Liebe zu streben. Str. III und IV entwerfen unterschiedliche Szenarien dafür, wie sich die Liebe auswirkt: Ein Misserfolg bessert (Str. III), ein Erfolg erfreut (Str. IV). Die Ausführungen kulminieren in der Pointe (Str. V), dass der Sprecher selbst nie die beschriebene Minne erfahren hat, aber dennoch auf sie hofft.
Ob es sich um einen Dialog mit stummem Gesprächspartner handelt (z. B. Bauschke, S. 247; Schweikle, S. 731), ist diskutabel. In jedem Falle sind klassische Inhalte des Minnesangs im Lied versammelt, was eine Echtheitsdebatte evozierte (vgl. Bauschke, S. 243f.).
Das Lied steht nicht nur aufgrund des Zentralbegriffs der vröide in Verbindung mit anderen Liedern (vgl. ebd., S. 248–250), insb. das Folgelied C Wa 73–76 verhandelt dasselbe Thema und weist mannigfache Parallelen auf.
Michael Lebzelter