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Überlieferung: unikal in C.
Form: 5-a .4b / 5-a .4b // 4c 6c .6c
Str. I weicht von diesem Schema ab: Sie hat in V. 2 und 4 fünf Hebungen. II,5 hat einen Auftakt.
Inhalt: Zwei Strophen, in denen das Ich fordert: daz wende, vrowe! (I,7 und III,7), rahmen eine Tageliedreminiszenz (Str. II).
Im Natureingang markiert das Ich Frühling und allgemeines singen von den minneklichen wiben (I,3) als vergangen und betont gleichzeitig seinen eigenen beständigen Dienst. In Str. II bettet das Ich zwischen Elemente der erfüllten Liebe einer Tageliedsituation, die das Ich offenbar nur vom Hörensagen kennt, die Aussage, es müsse seinen muͦt [...] wenden [...] von einer magt (II,6). Das Lied verhandelt offenbar zwei unterschiedliche Liebesbeziehungen; das Ich zieht den Dienst an der vrowe der Tagelied-Liebe der magt vor. Str. II ist jedoch womöglich verderbt, was auch V. 2 andeutet, der sich ohne Eingriff kaum in den Strophenzusammenhang fügt (zu Interpretationsschwierigkeiten der Strophe vgl. von Kraus, S. 183f.). Das Lied schließt mit einer erneuten Bitte an die Dame, das ungemach (III,2) des Ichs zu wenden. Ihr vil rosevarwer munt (III,5) greift dabei ähnlich wie einige Lieder Gottfrieds von Neifen die Farbe rot (I,1) wieder auf, die auch die Blumen des Natureingangs kennzeichnet.
Simone Leidinger