LDM -- Textsynopse

Schenk von Limburg, ›Sit sich du̍ zit also schone ze froͤiden hant gestellet‹

C₁

C Limb 6

I	C Limb 6 = KLD 34 II 1

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 83rb

[ini S|2|rot]{i|î}t #sich d{u^i|iu} z{i|î}t·#binnenr al#s{o|ô} #sch{o|ô}ne ze>>fr{o^ei|öu}den / h{a|â}nt ge#stellet·, [[2 i¬alsô schône ze fröiden gestellet~i KLD]]

des w{e|æ}re ich fr{o|ô}, #seht, / #s{o|ô}n l{a|â}t mich ein w{i|î}{b|p}·.

de#st {a|â}ne #str{i|î}t·,#binnenr d#c / m{i|î}n h#erze #sich h{a|â}t zir ge#sellet·.

e{s|z} i#st ein / n{o|ô}t[rad · rad], d#c ir liepl{i|î}cher l{i|î}p·

mir des erban·,#binnenr / ob ich frô gerne w{e|æ}re·. [[3 i¬erbunnen~i Prät.-Präs. ›jmdm. etw. missgönnen, versagen‹ (MWB I, Sp. 1827).]]

w{i|î}{b|p} #vn#d man#·,#binnenr w{i|ü}#n-/#sche#nt, d#c #si mir ringe die #sw{e|æ}re·,

ders {a|â}ne / #schulde vo#n herzen mir gan·. /

C₁ *Limb 6

I	C₁ *Limb 6 = KLD 34 II 1

Überlieferung: Krakau, Bibl. Jagiellońska, Berol. mgq 519, fol. 4vb

[ini S|2|rot]{%I|î}t #sich d{u^i|iu} zît·#binnenr al#s{o|ô} #sch{o|ô}ne / ze>>fr{oi|öu}den h{a|â}nt ge#stellet·, / [[2 i¬alsô schône ze fröiden gestellet~i KLD]]

des w{e|æ}re ich fr{o|ô}, #seht, #s{o|ô}n l{a|â}t mich / ein w{i|î}{b|p}·.

de#st {a|â}ne #strît·,#binnenr da{s|z} mîn / herze #sich h{a|â}t zir ge#sellet·.

e{s|z} / i#st ein n{o|ô}t, da{s|z} ir liebl{i|î}cher l{i|î}{b|p}· // [[1 Das Fragment bricht nach diesem Vers ab]]

C Limb 7

II	C Limb 7 = KLD 34 II 2

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 83rb

[ini E|2|rot]in wunder gr{o|ô}{s|z}·#binnenr wil ich k{u^i|ü}nde#n: #swe#n-/ne ich bin ent#sl{a|â}fen·,

#s{o|ô} hab ich tr{o|ô}#st / #vn#d wu#nne vo#n ir·.

%Ir ermel bl{o|ô}{s|z}·,#binnenr die #sch{o^v-/w|ouw}e ich n{a|â}ch dem wille#n m{i|î}n – w{a|â}fen·!

wer / ma{g|c} er #s{i|î}n, der an fr{o^ei|öu}den #sich mir· [[2-5 i¬der gelîchen sich mir~i / i¬an fröiden müge~i KLD]]

gel{i|î}/chen m{u^i|ü}ge·,#binnenr #swe#nne ich lige in den {e|ê}ren·. /

e#st niht ein l{u^i|ü}ge·:#binnenr welle ab#er ieme#n m{i|î}n / h#erze v#erk{e|ê}ren·,

d#er we{k|ck}e mich<·>, #swe#nne ich lige / in der h{u^i|ü}ge#·. / [[3 i¬hüge~i stF. ›Freude‹ (Le I, Sp. 1378).]]

C Limb 8

III

III	C Limb 8 = KLD 34 II 3

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 83rb

[ini S|2|rot]i #s{e|æ}l{i|e}{g|c} w{i|î}{b|p}·#binnenr mac wol, #swe#nne #si wil, mir / v#erk{e|ê}ren·

de#n k#vmber m{i|î}n: #si h{a|â}t g{#v^e|üe}te / #s{o|ô} vil·.

ir reiner l{i|î}p·#binnenr #sol mich #sende#n niht / harter v#er#s{e|ê}ren·,

m{i|î}n fr{o^ei|öu}de i#st t{o|ô}t, ob d{#v^i|iu} / liebe niht wil·

in kurzer #st#vnt·#binnenr m{i|î}ne / #sw{#e|æ}re geringen·.

ir r{o|ô}ter m#vnt·#binnenr m{o^e|ö}hte mir / ganze fr{o^ei|öu}de wol bringen·,

#s{o|ô} w{u|ü}rde / ich vr{o|ô} #vn_|d_ w{e|æ}r iemer ge#s#vnt·. / [[1 Im Anschluss eine Zeile frei]]

Kommentar

Überlieferung: in C und fragmentarisch (I,1–4) auch im Troßschen Fragment (C₁).

Form: 2-a+.3-b 4c / 2-a+.3-b 4c // 2d+.2-e 2d+.3-e 4d.

Die Setzung der Binnenreime im jeweils ersten Vers der Stollen und im Abgesang lässt den daktylischen Rhythmus der Strophe besonders deutlich hervortreten, vgl. dazu schon von Kraus, S. 289.

Inhalt: Im Zentrum des Liedes steht eine Traumstrophe, in der das Sprecher-Ich den Erfolg seines Minnedienstes, sprich: die (sinnlichen) Freuden der Liebe, imaginiert. Gerahmt ist die Strophe von zwei Ausblicken in die ›Realität‹ der noch unerfüllten Werbung: Str. I kontrastiert dazu die glückliche Zeit des Frühlings mit dem Leid des Sprechers; in Str. III hofft dieser auf Heilung von der Liebeskrankheit – dann nämlich, wenn die Geliebte seinen Kummer in Freude verwandle.

Stephanie Seidl