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Hadlaub, Johannes, ›Die den winter haten leit‹
C
C Hadl 88
IC Hadl 88 = SMS 30 21 I
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 375ra
C Hadl 89
IIC Hadl 89 = SMS 30 21 II
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 375ra
C Hadl 90
IIIC Hadl 90 = SMS 30 21 III
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 375ra

Kommentar

Überlieferung: Das Lied ist unikal in C überliefert.

Form: 4a 4-b 4c / 4a 4-b 4c // 3d .5d .2e 4d 4-f 2-f+2e

Kanzonenstrophe. Die gespalten männlichen Kadenzen in II,2/5 (sament:schament) wurden zu weiblichen Kadenzen umgedeutet, siehe Autorkommentar.

Inhalt: Sommerlied/Minneklage.

Nicht untypisch für Hadlaub, dient hier die ausführlich (und recht szenisch) geschilderte Sommerfreude als Kontrastfolie für das Minneleid des Sänger-Ichs. Fast die ganze erste Strophe gilt dem Wiedererblühen der Natur, worin Leppin ein Beispiel für die spätmittelalterliche »›Tendenz zur Verselbstständigung‹ des Naturteils« (S. 209) sieht. Dass sich die Damen dabei in boͮngarten ergehen (II,3), ist in der Lyrik ungewöhnlich, der Begriff findet sich sonst vor allem in der höfischen Epik.

Erstaunlich spät, nämlich erst im zweiten Stollen der dritten Strophe, setzt die Klage ein: Die Dame hätte über sein Herzweh nur gelacht, doch sei sie so wunnenklich (III,10), dass sie seinem muͦte (III,11) dennoch stets innewohne, wobei mit der Einwohnung der Dame im Inneren des Liebenden der Topos von der imaginativen Aufnahme der Herzensdame (und damit auch der Topos der Liebeskrankheit) aufgegriffen wird.

Björn Reich

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