LDM -- Textsynopse

Kraft von Toggenburg, ›Du̍ liebu̍ sumerwunne ist komen‹

C₃

C Togg 16

C Togg 16 = SMS 1 4 I

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 23va

[ini D|2|rot]{u^i|iu} lieb{u^i|iu} #s#vmer##wnne i#st komen·

mit lieh-/ter {o^v|ou}gen<<weide·.

wir h{a|â}n der vogel #sanc ver-/nomen·,

in tet der winter leide·;

#si fr{eu|öu}went / #sich der vil #sch{o|œ}nen z{i|î}t·,

d{u^i|iu} mich d{a|â} fr{eu|öu}t vil / kleine·:

ein #sw{e|æ}re an m{i|î}nem herzen l{i|î}t·,

die / kan mir nieman dar abe genemen

wan d{u^i|iu} / vil g{#v^o|uo}te a{ll|l}eine#·. /

C₃ Namenl 8

C₃ Namenl 8 = SMS 1 4 I

Überlieferung: Krakau, Bibl. Jagiellońska, Berol. mgo 125, fol. 5v

[ini D|1|rot][ini {#v^i|iu}|1|rub] liebe #s#vmer##wnne i#st komen·

mit l{i|ie}{ch|h}ter o#vgenweide·.

wir h{a|â}n der vo-/gel>>#san{k|c} vernomen·,

in tet der winter leide·;

#si fr{o^ew|öuw}ent #sich der vil #sch{o|œ}nen / z{i|î}t·,

d{#v^i|iu} mich d{a|â} fr{o^e|öu}t vil kleine·:

ein #sw{e|æ}re an m{i|î}nem herzen l{i|î}t·,

die ka_m|n_[[1=, Konjektur mit C]] mir / niemen dar abe genemen

wan d{#v^i|iu} vil g{#v^o|uo}te a{ll|l}eine·. /

C Togg 17

C Togg 17 = SMS 1 4 II

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 23va

[ini W|2|rot]{#v|ü}rde aber mir ir helfe erkant·,

#s{o|ô} h{o|ô}rte / man mich #singen·

{#v|û}{s|z} h{o|ô}hem m{#v^o|uo}te #s{a|â} / zehant·

von minne{k|c}l{i|î}chen dingen·.

{e|ê}· ma{g|c} / ich wol ge#singen niht·,

da{s|z} fr{o^e|œ}l{i|î}ch #s{i|î} ge#s#vnge#n#·, /

mir gebe[[3 i¬gebe~i = i¬engebe~i.]] d{u^i|iu} liebe an fr{eu|öu}den pfliht·,

n{a|â}ch der / m{i|î}n herze man{i|e}gen ta{g|c}

mit #st{e|æ}te h{a|â}t ger#v#n/gen#·. /

C₃ Namenl 9

C₃ Namenl 9 = SMS 1 4 II

Überlieferung: Krakau, Bibl. Jagiellońska, Berol. mgo 125, fol. 5v

[ini W|1|rot][ini {#v|ü}|1|rub]rde aber mir ir helfe erkant·,

#s{o|ô} h{o|ô}rte man mich #singen·

{#v|û}{s|z} h{o|ô}hem m{#v^o|uo}-/te #s{a|â} zehant·

von minne{n|}{k|c}l{i|î}chen dingen·.

{e|ê} ma{cg|c} ich wol ge#singen ni{ch|h}t·, /

d#c fr{o^e|œ}l{i|î}ch #s{i|î} ge#s#vngen·,

mir gebe[[3 i¬gebe~i = i¬engebe~i.]] d{#v^i|iu} liebe an fr{o^e|öu}den pfli{ch|h}t·,

n{a|â}ch der m{i|î}n / herze mangen ta{k|c}

mit #st{e|æ}te h{a|â}t ger#vngen·. /

C Togg 18

III

C Togg 18 = SMS 1 4 III

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 23va

[ini S|2|rot]{i|î}t al m{i|î}n fr{o^e|öu}de an ir n#v l{i|î}t·,

#s{o|ô} #solde #si ba{s|z} / {e|ê}ren#·

mich #senden man, #i{a|â} w{e|æ}r es z{i|î}t·,

#vn#d / al m{i|î}n leit verk{e|ê}ren#·.

wil #si niht wenden m{i|î}-/nen p{i|î}n#·,

#s{o|ô} h{a|â}t m{i|î}n fr{eu|öu}de ein ende·.

ir t{u^o|uo}t / mir #schiere helfe #sch{i|î}n#·,[[3 i¬ir~i meint die Dame (Numerusinkongruenz).]]

e^^ da{s|z} m{i|î}n fr{o^ei|öu}de al-/#s{o|ô} zerg{e|ê} –

vil #s{e|æ}l{i|e}{g|c} w{i|î}p, da{s|z} wende·! /

C₃ Namenl 10

III

C₃ Namenl 10 = SMS 1 4 III

Überlieferung: Krakau, Bibl. Jagiellońska, Berol. mgo 125, fol. 5v

[ini S|1|rot][ini {%#J|î}|1|rub]t al m{i|î}n fr{o^e|öu}de an ir n#v l[exp e exp]{i|î}t·,

#s{o|ô} #solde #si b#c {e|ê}ren·

mich #senden man, #i{a|â} w#{e|æ}re / es z{i|î}t·,

#vnde al m{i|î}n leit verk{e|ê}ren·.

wil #si ni{ch|h}t wenden m{i|î}nen p{i|î}n·,

#s{o|ô} h{a|â}t / m{i|î}n fr{o^e|öu}de ein ende·.

ir t{#v^o|uo}t mir #schiere helfe #sch{i|î}n·,[[3 i¬ir~i meint die Dame (Numerusinkongruenz).]]

{e|ê} d#c m{i|î}n fr{o^e|öu}de al#s{o|ô} / zerg{e|ê}· –

vil #s{e|æ}l{i|e}{cg|c} w{i|î}p, d#c wende·! /

Kommentar

Überlieferung: C und C₃ überliefern parallel ein dreistrophiges Lied.

Form: .4a .3-b / .4a .3-b // .4c .3-d .4c .4x .3-d

Es liegen neunversige Stollenstrophen vor, die – unter Annahme der Waisen – nur aus 3- und 4-Hebern bestehen.

Inhalt: Hoffnungsvolle Minneklage mit Natureingang.

Den Sommerfreuden und den fröhlich singenden Vögeln setzt der Sprecher sein Minneleid entgegen, das nur von seiner Geliebten abgewendet werden kann (vgl. Str. I). Würde sie ihn erhören, würde er frohgemut von der Minne singen (vgl. Str. II). Seine Freude liegt an ihr, sie solle ihn erhören, bevor seine (Hoffnung und damit seine letzte) Freude vergangen ist (vgl. Str. III).

Sandra Hofert