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Überlieferung: Fragmentarische, nur in W2 überlieferte Strophe, die in der Regel Walther von der Vogelweide zugerechnet wird, da alle anderen von diesem Handschriftenfragment bezeugten Strophen sicher Walther zugerechnet werden können. Der Schluss der Strophe entspricht metrisch dem Ersten Thüringerton.
Form: .4a .4a .5-b / .4c .4c .5-b // .5-d .5-d .7e .5-f .5-f .7e .7e (Walther von der Vogelweide, Erster Thüringerton), siehe Tonkommentar. V. 12 ist unterfüllt (vgl. die Anmerkung dazu).
Inhalt: Aufgrund des fragmentarischen Charakters der Strophe ist eine Deutung schwierig. Vermutlich handelt es sich um eine an einen marschalk (V. 12) gerichtete Warnung davor, aus Habgier falschen Ratschlägen zu folgen. Wer genau dieser Marschall ist, muss Spekulation bleiben, Frantzen nimmt einen Bezug zu Reichsmarschall Heinrich von Kalden an, der unter Heinrich, Philipp und Otto diente (S. 28).
In der älteren Forschung wurde der Strophenschluss mit dem in Wolframs ›Parzival‹ zitierten Walther-Spruchlied in Verbindung gebracht. So geht etwa Naumann 1951/52 davon aus, dass die ›Parzival‹-Verse 297,25ff. (»Guoten tac, bœs unde guot! / Swâ man solhen sanc nu tuot, / des sint die valschen gêret«) den ursprünglichen Anfang der Strophe darstellten; dazwischen seien drei Verse ausgefallen. Die These wurde trotz ihres höchst spekulativen Charakters mehrfach aufgegriffen; zurecht kritisch dazu äußert sich Bein (S. 649f.).
Der Name Seveken (V. 13) wurde früher mit dem Walther-Nachahmer Leuthold von Seven in Verbindung gebracht; es handelt sich aber wohl um die niederdeutsche Lautform des Namens Sibeche, so dass hier ein Bezug auf den gleichnamigen ungetreuen Ratgeber aus der Dietrichepik naheliegt (vgl. Frantzen, S. 28).
Die düstere Schlusswendung ein brant lit in der gluͦt (V. 13) scheint sprichwörtlich zu sein.
Björn Reich