Überlieferung: A überliefert unikal fünf Spruchstrophen unter Ulrich von Singenberg.
Form: Als Grundform des Tons, die von der nicht binnengereimten Str. A Singenb 111 repräsentiert wird, kann das folgende Schema gelten: .7-a .7b / .7-a .7b // .7b .3c .7c (vgl. Rettelbach, S. 66).
Brunner/Wachinger II,2, S. 38 setzen für den Ton zwei Formen an, die sich allein durch die Position des Binnen- bzw. zusätzlichen Endreims voneinander unterscheiden. Form 1: 7-a 4b 3c / 7-a 4b 3c // 7c 3d 7d; Form 2: 4a 3-b 7c / 4a 3-b 7c // 7c 3d 7d. Rettelbach, S. 66, spricht diese beiden als »Variante[n]« (sc. der Grundform) an, während im RSM umgekehrt die Form ohne Binnenreim als »Variante« geführt wird.
Die wenig konsequente Verwendung von Reimpunkten in A kann hinsichtlich der Form nicht zum Argument gemacht werden und die variable Position des Binnenreims zeugt eher von ornamentalem, denn von strukturbildendem Charakter. In A 112 sind V. 1 und 3 nach der vierten Hebung binnengereimt (entspricht Form 2), in A 113, A 114 und A 115 sind es V. 2 und 4 (entspricht Form 1). Diese Reime sind in der Edition im Versinneren belassen.
Mit Blick auf das Anordnungsprinzip in A, wo am Ende des Korpus Strophen mit Terzinen- und Quatrinenstollen stehen (vgl. Touber, S. 193 und Schiendorfer, S. 37), ist aber zu erwägen, dass der Redaktor die Form von Ton XXXII anders interpretiert hat: Terzinenstollen erhält man, indem man anstelle der Binnenreime zusätzliche Endreime absetzt, ganz wie es Brunner/Wachinger mit Form 1 und 2 vorschlagen.
Sarah Hutterer