Überlieferung: in identischer Strophenreihenfolge in A und C.
Form: Die Kanzonenstrophe scheint ursprünglich aus acht daktylischen Vierhebern mit flexibler Auftaktgestaltung gebaut gewesen zu sein (von Kraus, S. 18): 4-a 4b / 4-a 4b // 4b 4-a 4b 4b.
Sie weist damit deutliche Ähnlichkeit zu einigen Tönen Rudolfs von Fenis auf (insbesondere zu MF 80,1, vgl. dazu Mertens, Sp. 686).
Die Form erweist sich in den überlieferten Textzeugen jedoch als instabil; es finden sich an unterschiedlichen Positionen innerhalb aller drei Strophen alternierende Verse, die dann auch überfüllt sein können (etwa A/C I,5f.; A I,7; A II,1; A/C II,6; A III,1; A/C III,6).
Inhalt: Frauen- und Minnepreislied, das den leidbringenden Wintereinbruch mit der Freude des Sängers kontrastiert (A/C I,1–4), die aus der Schönheit und Vortrefflichkeit seiner Dame resultiert. Da er sich in ihrer huͦte befinde (A/C II,6) und sie selbst ihm rate, froide und ere (A III,7) zu genießen, könne ihm auch die Missgunst der Neider (A/C II,2f.; A/C III,3f.) nichts anhaben.
Stephanie Seidl