Lyrik des deutschen Mittelalters


		C Brab 21 = HMS I, 17Zitieren
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 19ra

		[ini W\|2\|rot]inter wil #vn#s #i{a\|â}rlanc[[3 i¬jârlanc~i adv. ›in diesem Jahre‹ (Le I, Sp. 1474).]] m{e\|ê}·
		twin-/gen heide #vn#d {o^v\|ou}ch den walt[[2 {Boerma 1896 # 625} setzt nach i¬twingen~i ein Komma (vgl. S. 238).]]·,
		#vn#d / dar z{#v^o\|uo} den gr{u^e\|üe}ne#n kl{e\|ê}·
		machet er gar / #vnge#stalt·.
		vogl{i\|î}n twinget #s{i\|î}n gewalt·. /
		d_<..>\|az_ klage ich #vn#d d{a\|â} b{i\|î} m{e\|ê}·,
		d#c d{#v^i\|iu} #sch{o\|œ}-/ne[[??? bez. "mndl." Lemmatisierung s. Apparat]] i#st mir gev{e\|ê}{\|ch}[[??? bez. "mndl." Lemmatisierung s. Apparat]][[3 i¬geve~i$ vgl. mndl. i¬gevee~i ›feindlich, feindselig‹ (vgl. {MNW # 679} 2, Sp. 1790f.). Die von Lexer angeführten Belege zu i¬gevê~i als Nebenform von mhd. i¬gevêch~i (Le I, Sp. 958) stammen großteils nicht aus oberdeutschen Quellen (vgl. {Boerma 1896 # 626}, S. 232).]]·,
		die ich vo#n h#erzen mi#nne·. /
		#refr Gen{a\|â}de, ein[[3 i¬ein %v{e\|ê}nus~i$ Unbestimmter Artikel kann bei Nomen im Vokativ auftreten (vgl. h¬25~hMhd. Gramm. § S 57,2.).]] %v{e\|ê}nus, k{#v^i\|ü}n{i\|e}g{i\|î}n·,
		d{i\|î}n eige#n / diener wil ich #s{i\|î}n·!
		hilf, d#c ich tr{o\|ô}#st ge/winne·. /


		C Brab 22 = HMS I, 17Zitieren
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 19ra

		[ini I\|2\|rot]%R m{u^i\|ü}ndel r{o\|ô}t, ir wengel #sch{i\|î}n·
		#vn#d ir / l{i\|î}p gar wol ge#stalt· –
		d#c ich dem m{#v^o\|uo}{s\|z} / fremde #s{i\|î}n·,
		des wirt[[3 i¬wirt~i$ Für das Mhd. ist diese Form mit Auslautverhärtung gegenüber i¬wird~i (verkürzt aus i¬wirde~i) vergleichsweise selten belegt (zur Flexion von Verben der Klasse IIIb vgl. h¬25~hMhd. Gramm. § M 72). Möglicherweise ist das Vorkommen in diesem Lied auf nordwestlichen Einfluss zurückzuführen: Im Mndl. überwiegen, im Gegensatz zum Mhd., die verkürzten Formen i¬werd~i bzw. i¬wert~i (vgl. die Belege in {MNW # 679} 9, Sp. 2172–2183), weswegen dort auch der Hang zur Auslautverhärtung (vgl. h¬25~hMhd. Gramm. § L 60, Tabelle zur Medienverschiebung in den mhd. Sprachgebieten) stärker ausgeprägt sein dürfte.]] ich in #sorge#n alt·.
		#si / beg{a\|â}t an mir gewalt·
		#vn#d #s{u^i\|ü}ndet #s{e\|ê}re / #sich·,
		d#c #si #s#vs v#erderbet mich
		an h#erzen / #vn#d an #sinne·.
		#refr Gen{a\|â}de#·, [refr \|\|ein %v{e\|ê}nus, k{#v^i\|ü}n{i\|e}g{i\|î}n·, refr]
		[refr \|\|d{i\|î}n eige#n / diener wil ich #s{i\|î}n·! refr]
		[refr \|\|hilf, d#c ich tr{o\|ô}#st ge/winne·. refr]/[[??? Lei: Versumbruch]]


		C Brab 23 = HMS I, 17Zitieren
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 19ra

		[ini G\|2\|rot]en{a\|â}de, mi#nne{k\|c}l{i\|î}ches w{i\|î}p·,
		noch l{a\|â}nt / mich {u^iw\|iuw}er hulde h{a\|â}n·!
		gedenke#nt, d#c / m{i\|î}n #sender<¦>l{i\|î}p·
		dien#stes {u^i\|iu}ch i#st #vnder-/t{a\|â}n·.
		des #s#vlt ir mich genie{#s#s\|z}en l{a\|â}n·,
		al-/#s{o\|ô} d#c ir tr{o^e\|œ}#stet mich·.[[3 i¬des sult …~i$ Das Komma nach i¬lan~i kann alternativ auch nach i¬also~i stehen, ohne dass die Satzaussage dadurch geändert würde.]]
		gen{a\|â}de, fr{ow\|ouw}e mi#n-/ne{k\|c}l{i\|î}ch·,
		m{i\|î}ns h#erzen k{#v^i\|ü}n{i\|e}gi#nne·!
		#refr Gen{a\|â}de·,[[1 nach der Strophe zwei Zeilen am Fuß der Spalte freigelassen]] //[19rb] [refr \|\|ein %v{e\|ê}nus, k{#v^i\|ü}n{i\|e}g{i\|î}n·, refr]
		[refr \|\|d{i\|î}n eige#n / diener wil ich #s{i\|î}n·! refr]
		[refr \|\|hilf, d#c ich tr{o\|ô}#st ge/winne·. refr]


		C Brab 24 = HMS I, 17Zitieren
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 19rb

		#refr Fr{ow\|ouw}e,[[1 Der Refrain beginnt nicht wie üblich mit einer Initiale, sondern mit einer Majuskel.]] dur{h\|ch} got, gen{a\|â}de·,
		vil>>reine, #s{e\|æ}l{i\|e}{g\|c} w{i\|î}{b\|p}·! /
		tr{o^e\|œ}#stet ir mich ze #sp{a\|â}{d\|t}e[[??? bez. "mndl." Lemmatisierung s. Apparat]][[3 i¬spade~i$ vgl. mndl. i¬spade~i ›spät‹ (vgl. {MNW # 679} 7, Sp. 1621).]]·,
		d#c nimet mir de#n / #Zl{i\|î}{b\|p}·. /


		C Brab 25 = HMS I, 17Zitieren
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 19rb

		[ini S\|2\|rot]ol ich #sus geb#vnde#n#·,
		#i#vncfr{o-/w\|ouw}e, [del wol getan del] vor {u^i\|iu} #st{a\|â}n#·?
		heilet m{i\|î}ne / wu#nden!
		wa{s\|z} hab ich get{a\|â}n·?
		bin ich #s#vs v#ertei-/let,
		#i#vncfr{ow\|ouw}e mi#nne{k\|c}l{i\|î}ch[exp e exp]·,
		bel{i\|î}be ich #vnge-/heilet;
		d#c v#erderbet mich·.
		#refr Fr{ow\|ouw}e, dur{h\|ch}· [[1 Rest der Spalte 19rb sowie fol. 19v (vollständig) freigeblieben]][refr \|\|got, gen{a\|â}de·, refr]
		[refr \|\|vil>>reine, #s{e\|æ}l{i\|e}{g\|c} w{i\|î}{b\|p}·! refr]
		[refr \|\|tr{o^e\|œ}#stet ir mich ze #sp{a\|â}{d\|t}e·, refr]
		[refr \|\|d#c nimet mir de#n l{i\|î}{b\|p}·. refr] /


		C Brab 21 = HMS I, 17Zitieren
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 19ra

		[ini W\|2\|rot]inter wil #vn#s #i{a\|â}rlanc[[3 i¬jârlanc~i adv. ›in diesem Jahre‹ (Le I, Sp. 1474).]] m{e\|ê}·
		twin-/gen heide #vn#d {o^v\|ou}ch den walt[[2 {Boerma 1896 # 625} setzt nach i¬twingen~i ein Komma (vgl. S. 238).]]·,
		#vn#d / dar z{#v^o\|uo} den gr{u^e\|üe}ne#n kl{e\|ê}·
		machet er gar / #vnge#stalt·.
		vogl{i\|î}n twinget #s{i\|î}n gewalt·. /
		d_<..>\|az_ klage ich #vn#d d{a\|â} b{i\|î} m{e\|ê}·,
		d#c d{#v^i\|iu} #sch{o\|œ}-/ne[[??? bez. "mndl." Lemmatisierung s. Apparat]] i#st mir gev{e\|ê}{\|ch}[[??? bez. "mndl." Lemmatisierung s. Apparat]][[3 i¬geve~i$ vgl. mndl. i¬gevee~i ›feindlich, feindselig‹ (vgl. {MNW # 679} 2, Sp. 1790f.). Die von Lexer angeführten Belege zu i¬gevê~i als Nebenform von mhd. i¬gevêch~i (Le I, Sp. 958) stammen großteils nicht aus oberdeutschen Quellen (vgl. {Boerma 1896 # 626}, S. 232).]]·,
		die ich vo#n h#erzen mi#nne·. /
		#refr Gen{a\|â}de, ein[[3 i¬ein %v{e\|ê}nus~i$ Unbestimmter Artikel kann bei Nomen im Vokativ auftreten (vgl. h¬25~hMhd. Gramm. § S 57,2.).]] %v{e\|ê}nus, k{#v^i\|ü}n{i\|e}g{i\|î}n·,
		d{i\|î}n eige#n / diener wil ich #s{i\|î}n·!
		hilf, d#c ich tr{o\|ô}#st ge/winne·. /


		C Brab 22 = HMS I, 17Zitieren
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 19ra

		[ini I\|2\|rot]%R m{u^i\|ü}ndel r{o\|ô}t, ir wengel #sch{i\|î}n·
		#vn#d ir / l{i\|î}p gar wol ge#stalt· –
		d#c ich dem m{#v^o\|uo}{s\|z} / fremde #s{i\|î}n·,
		des wirt[[3 i¬wirt~i$ Für das Mhd. ist diese Form mit Auslautverhärtung gegenüber i¬wird~i (verkürzt aus i¬wirde~i) vergleichsweise selten belegt (zur Flexion von Verben der Klasse IIIb vgl. h¬25~hMhd. Gramm. § M 72). Möglicherweise ist das Vorkommen in diesem Lied auf nordwestlichen Einfluss zurückzuführen: Im Mndl. überwiegen, im Gegensatz zum Mhd., die verkürzten Formen i¬werd~i bzw. i¬wert~i (vgl. die Belege in {MNW # 679} 9, Sp. 2172–2183), weswegen dort auch der Hang zur Auslautverhärtung (vgl. h¬25~hMhd. Gramm. § L 60, Tabelle zur Medienverschiebung in den mhd. Sprachgebieten) stärker ausgeprägt sein dürfte.]] ich in #sorge#n alt·.
		#si / beg{a\|â}t an mir gewalt·
		#vn#d #s{u^i\|ü}ndet #s{e\|ê}re / #sich·,
		d#c #si #s#vs v#erderbet mich
		an h#erzen / #vn#d an #sinne·.
		#refr Gen{a\|â}de#·, [refr \|\|ein %v{e\|ê}nus, k{#v^i\|ü}n{i\|e}g{i\|î}n·, refr]
		[refr \|\|d{i\|î}n eige#n / diener wil ich #s{i\|î}n·! refr]
		[refr \|\|hilf, d#c ich tr{o\|ô}#st ge/winne·. refr]/[[??? Lei: Versumbruch]]


		C Brab 23 = HMS I, 17Zitieren
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 19ra

		[ini G\|2\|rot]en{a\|â}de, mi#nne{k\|c}l{i\|î}ches w{i\|î}p·,
		noch l{a\|â}nt / mich {u^iw\|iuw}er hulde h{a\|â}n·!
		gedenke#nt, d#c / m{i\|î}n #sender<¦>l{i\|î}p·
		dien#stes {u^i\|iu}ch i#st #vnder-/t{a\|â}n·.
		des #s#vlt ir mich genie{#s#s\|z}en l{a\|â}n·,
		al-/#s{o\|ô} d#c ir tr{o^e\|œ}#stet mich·.[[3 i¬des sult …~i$ Das Komma nach i¬lan~i kann alternativ auch nach i¬also~i stehen, ohne dass die Satzaussage dadurch geändert würde.]]
		gen{a\|â}de, fr{ow\|ouw}e mi#n-/ne{k\|c}l{i\|î}ch·,
		m{i\|î}ns h#erzen k{#v^i\|ü}n{i\|e}gi#nne·!
		#refr Gen{a\|â}de·,[[1 nach der Strophe zwei Zeilen am Fuß der Spalte freigelassen]] //[19rb] [refr \|\|ein %v{e\|ê}nus, k{#v^i\|ü}n{i\|e}g{i\|î}n·, refr]
		[refr \|\|d{i\|î}n eige#n / diener wil ich #s{i\|î}n·! refr]
		[refr \|\|hilf, d#c ich tr{o\|ô}#st ge/winne·. refr]


		C Brab 24 = HMS I, 17Zitieren
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 19rb

		#refr Fr{ow\|ouw}e,[[1 Der Refrain beginnt nicht wie üblich mit einer Initiale, sondern mit einer Majuskel.]] dur{h\|ch} got, gen{a\|â}de·,
		vil>>reine, #s{e\|æ}l{i\|e}{g\|c} w{i\|î}{b\|p}·! /
		tr{o^e\|œ}#stet ir mich ze #sp{a\|â}{d\|t}e[[??? bez. "mndl." Lemmatisierung s. Apparat]][[3 i¬spade~i$ vgl. mndl. i¬spade~i ›spät‹ (vgl. {MNW # 679} 7, Sp. 1621).]]·,
		d#c nimet mir de#n / #Zl{i\|î}{b\|p}·. /


		C Brab 25 = HMS I, 17Zitieren
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 19rb

		[ini S\|2\|rot]ol ich #sus geb#vnde#n#·,
		#i#vncfr{o-/w\|ouw}e, [del wol getan del] vor {u^i\|iu} #st{a\|â}n#·?
		heilet m{i\|î}ne / wu#nden!
		wa{s\|z} hab ich get{a\|â}n·?
		bin ich #s#vs v#ertei-/let,
		#i#vncfr{ow\|ouw}e mi#nne{k\|c}l{i\|î}ch[exp e exp]·,
		bel{i\|î}be ich #vnge-/heilet;
		d#c v#erderbet mich·.
		#refr Fr{ow\|ouw}e, dur{h\|ch}· [[1 Rest der Spalte 19rb sowie fol. 19v (vollständig) freigeblieben]][refr \|\|got, gen{a\|â}de·, refr]
		[refr \|\|vil>>reine, #s{e\|æ}l{i\|e}{g\|c} w{i\|î}{b\|p}·! refr]
		[refr \|\|tr{o^e\|œ}#stet ir mich ze #sp{a\|â}{d\|t}e·, refr]
		[refr \|\|d#c nimet mir de#n l{i\|î}{b\|p}·. refr] /