Lyrik des deutschen Mittelalters

Überlieferung

Kommentar

Überlieferung: In C ist dies die achte von elf Strophen im Hofton Reinmars von Brennenberg. Von diesen sind allein die vorliegende Strophe und C Brenn 15 außerhalb von C nicht bezeugt.

Form: ##tonschema,Tonkommentar

Inhalt: Der nur zu Beginn (V. 1) metaphorische Frauenpreis mündet im Abgesang in den Wunsch des Ich nach dem Gruß der Dame und schließlich – nachdem zweimal (wenn auch floskelhaft) Gott angerufen worden ist (V. 6, 9) – in die Bitte an die Minne, bei der Dame Erfolg zu haben (V. 12). Mit der hier verwendeten Kampf- und der in V. 1 verwendeten Frucht-Metapher ist die Strophe in erotische Bildlichkeit gerahmt, die im ersehnten Gruß der Dame (V. 9) metonymische Entsprechung findet.

Sophie Marshall

► Literatur

Kommentar veröffentlicht am 17.09.2016; zuletzt geändert am 05.11.2018.


		C Brenn 18 = KLD 44 IV 8; RSM ¹ReiBr/8Zitieren
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 189rb

		[ini I\|3\|rot]%Ch h{a\|â}n mir f#vnde#n eine reine#n, #s{#v^e\|üe}{#s#s\|z}e#n fruht·, /
		b{i\|î} d#er #s{o\|ô} wil ich iem#er g#erne #st{e\|æ}tecl{i\|î}ch bel{i\|î}be#n·.
		an / d#er #s{o\|ô} l{i\|î}_\|t_ vil man{i\|e}{g\|c} h{o\|ô}{h\|ch}gelopte zuht·,
		ich h{a\|â}#n / #si mir ze>>tr{o\|ô}#ste erkorn, ze>>heile {#v\|û}{s\|z} alle#n w{i\|î}be#n·. /
		#s{o\|ô} wol mich, d#c ich vunde#n h{a\|â}n·
		#s{o\|ô} reine ei#n w{i\|î}{b\|p}, / #s{o\|ô} b#ernde #i#vgent, d#c mir #si got beh{#v^e\|üe}te·!
		des wird / ich all#er #sorge#n {a\|â}n·.
		#s'i#st #s{o\|ô} rehte mi#nne{k\|c}l{i\|î}ch, des / fr{o^ei\|öu}t #si[ho ch ho] m{i\|î}n gem{#v^e\|üe}te·.
		ach h#erre got, #vn#d wurde / mir ir lie{b\|p}l{i\|î}ch gr{u^o\|uo}{s\|z}·,
		#s{o\|ô} wi{#s\|z}{#s\|z}e#nt, d#c mir aller / #sorge wurde b{u^o\|uo}{s\|z}·.[[3i¬wi{#s\|z}{#s\|z}e#nt~i$ Die Endung i¬-ent~i wird im späten Mittelhochdeutschen zuweilen auf den Imp. Pl. übertragen (h¬25~hMhd. Gramm. § M 70, Anm. 8).]]
		w#c m{i\|î}n#er wu#nne #vn#d b#ernd#er / fr{o^ei\|öu}de an ir n#v l{i\|î}t·!
		ach %mi#nne, hilf, #s{o\|ô} t{u^o\|uo}#st d#v / wol, la^^{#s\|z} mir an ir de#n w#ernde#n #str{i\|î}t·. /


		C Brenn 18 = KLD 44 IV 8; RSM ¹ReiBr/8Zitieren
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 189rb

		[ini I\|3\|rot]%Ch h{a\|â}n mir f#vnde#n eine reine#n, #s{#v^e\|üe}{#s#s\|z}e#n fruht·, /
		b{i\|î} d#er #s{o\|ô} wil ich iem#er g#erne #st{e\|æ}tecl{i\|î}ch bel{i\|î}be#n·.
		an / d#er #s{o\|ô} l{i\|î}_\|t_ vil man{i\|e}{g\|c} h{o\|ô}{h\|ch}gelopte zuht·,
		ich h{a\|â}#n / #si mir ze>>tr{o\|ô}#ste erkorn, ze>>heile {#v\|û}{s\|z} alle#n w{i\|î}be#n·. /
		#s{o\|ô} wol mich, d#c ich vunde#n h{a\|â}n·
		#s{o\|ô} reine ei#n w{i\|î}{b\|p}, / #s{o\|ô} b#ernde #i#vgent, d#c mir #si got beh{#v^e\|üe}te·!
		des wird / ich all#er #sorge#n {a\|â}n·.
		#s'i#st #s{o\|ô} rehte mi#nne{k\|c}l{i\|î}ch, des / fr{o^ei\|öu}t #si[ho ch ho] m{i\|î}n gem{#v^e\|üe}te·.
		ach h#erre got, #vn#d wurde / mir ir lie{b\|p}l{i\|î}ch gr{u^o\|uo}{s\|z}·,
		#s{o\|ô} wi{#s\|z}{#s\|z}e#nt, d#c mir aller / #sorge wurde b{u^o\|uo}{s\|z}·.[[3i¬wi{#s\|z}{#s\|z}e#nt~i$ Die Endung i¬-ent~i wird im späten Mittelhochdeutschen zuweilen auf den Imp. Pl. übertragen (h¬25~hMhd. Gramm. § M 70, Anm. 8).]]
		w#c m{i\|î}n#er wu#nne #vn#d b#ernd#er / fr{o^ei\|öu}de an ir n#v l{i\|î}t·!
		ach %mi#nne, hilf, #s{o\|ô} t{u^o\|uo}#st d#v / wol, la^^{#s\|z} mir an ir de#n w#ernde#n #str{i\|î}t·. /