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Eberhard von Sax, ›Ku̍nd ich wol mit worten schône‹ (C 1–20) Lied vorDruckerTEI Icon

Überlieferung

C ESax 1–20

Kommentar

Überlieferung: Die zwanzig Strophen sind unikal in C überliefert und bilden zusammen mit der sich anschließenden fragmentarisch überlieferten Strophe das Korpus Eberhards von Sax.

Form: 4-a 4-a 4-a 4b / 4-c 4-c 4-c 4b // 4-d 4-d 4-d 4b

Das Marienlob besteht aus 20 isometrischen, zwölfversigen Strophen, zusammengesetzt aus je drei Perioden. Unterfüllt ist XVI,3. Auftakt in I,4; IX,2; XVII,4. Auffällig sind die zahlreichen Enjambements (z. B. II,7f.; V,6f.; IX,5f.; X,1f.; XIII,10f.; XVIII,3f.). Im selben Ton steht die Zeitklage Ulrichs von Liechtenstein (C Liecht 321–323), die im RSM unter 1ZZEberhS/2/2 aufgenommen ist.

Brunner, S. 141, vermutet, Rettelbach, S. 156, folgend, dass die Formidee auf dem Reimgebet Stabat mater dolorosa beruht.

Inhalt: Marienpreis.

Mit einem vermutlich an Konrad von Würzburg angelehnten Schmiede-Motiv eröffnet die erste Strophe: Wenn er könnte, würde der Sprecher der heili­gen Jung­frau mit schönen Worten die Krone allen Lobes schmieden. Eine Bitte um Beistand folgt in der zweiten Strophe: Maria möge ihm des lobes anevang (II,4) gewähren. Parallel zu diesen zwei eröffnenden Strophen schließt das Lied mit einer Klage des Sprechers über die Schwachheit seiner Kunst (vgl. Str. XIX) sowie mit der Anrufung Marias und der Bitte, sich seiner zu erbarmen und in ihm die wahre minne gluͦt (XX,4) zu entfachen, sodass er mit Gott vereint sein könne.

Die Strophen sind durchzogen von traditioneller Preismetaphorik: Neben verschiedenen Naturbildern, die tropologisch gedeutet werden (z. B. ku̍scher scham ein bluͤnder bluͦme [II,2]; aller tugent ein bluͤnde oͮwe [VII,7]), stehen Verweise auf alttestamentarische Präfigurationen (Str. IV: der Stab Aarons, der brennende Dornenbusch, der Thron Salomons; Str. VI: das Zepter Ahasverus’, der Stern Jakobs; Str. VII: die verschlossene Pforde Ezechiels; Str. IX: die Bundeslade; Str. XVIII: der ›Same‹ Abrahams). Maria wird als Gottes Paradies bezeichnet (vgl. XIII,1), gleichzeitig als erlösendes Ende von Evas tumben anevank (XI,12). Sie ist der Berg, aus dem sich im Traum Nebukadnezars ein Stein löste (vgl. Str. XVIII), ist die apokalyptische Frau (vgl. Str. XVII) und der Brunnen des Hoheliedes (vgl. XII,9f.), ist Braut, Geliebte und Mutter des Herrn (vgl. z. B. Str. VIII, XVI).

Diese Bilderkette wird immer wieder durchbrochen von Bescheidenheitstopoi und Verweisen auf die Unmöglichkeit eines angemessenen Lobpreises (vgl. Str. I, V, X, XI, XV, XIX).

Zum Verhältnis von Eberhards Marienlob zur ›Goldenen Schmiede‹ Konrads vgl. Hübner, S. 205f., sowie Keim, S. 84–90, welche unter Herausarbeitung der Goldschmiede- und Kronenmetaphorik in Eberhards Marienlob dieses »als zeitnahes Rezeptionszeugnis« (S. 85) der ›Goldenen Schmiede‹ darstellt.

Sandra Hofert

Kommentar veröffentlicht am 17.01.2024.
Gehört zur Anthologie: Sangspruchhaftes
 C ESax 1 = SMS 4 1 I; RSM ¹ZZEberhS/2/1 1Zitieren
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