Überlieferung: Das Lied ist unikal in C überliefert.
Form: 3-a 4-b 4c / 3-a 4-b 4c // 3-d 3-e .2-e 6f / 3-d 4-x 4f
Kanzonenstrophe, wahrscheinlich mit Steg und drittem Stollen mit Waisenvers (vgl. Leppin, S. 194). Str. IV bietet anstatt der f- weitere c-Reime (we : sne). Die Alternation ist stellenweise gestört. IV,8 weist einen Auftakt auf. In V,9 ist zweisilbiger Auftakt anzunehmen, da der Vers sonst überfüllt wäre. Tonbeugung ist für V,1 anzunehmen. Die gespalten männlichen Kadenzen in IV,2/5 (geschehen : gesehen) wurden zu weiblichen Kadenzen umgedeutet, siehe Autorkommentar.
Inhalt: Herbstlied. Das Sänger-Ich preist in den Str. I–III die kulinarischen Freuden des Herbstes und zählt diverse Speisen sowie Getränke auf, die der Wirt zubereiten und auftragen soll. Das Lob schlägt um in eine Klage: Der Anblick der Damen ist den Minnern aufgrund der Herbstwitterung verwehrt (Str. IV). In Analogie zu den Vögeln, denen der Winter ebenfalls schadet, wird in Str. V die Freudlosigkeit dieser kommenden Jahreszeit beklagt.
Michael Lebzelter
C Hadl 75 = SMS 30 18 IZitieren | |||
![]() Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 374rb | |||
I | |||
C Hadl 76 = SMS 30 18 IIZitieren | |||
![]() Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 374va | |||
II | |||
C Hadl 77 = SMS 30 18 IIIZitieren | |||
![]() Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 374va | |||
III | |||
C Hadl 78 = SMS 30 18 IVZitieren | |||
![]() Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 374va | |||
IV | |||
C Hadl 79 = SMS 30 18 VZitieren | |||
![]() Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 374va | |||
V | |||