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Hiltbolt von Schwangau, ›Es ist ain reht, das ich lasse den muͦt‹ (B 5) Lied zurückLied vorDruckerTEI Icon

Kommentar

Überlieferung: Das in C vier­stro­phige Lied bricht in B wegen Blattverlust nach zweieinhalb Versen ab.

Form: 4a 4a 4b / 4b 4b 4a // 4c 4c 4a

Rhythmus im Prinzip durchgängig daktylisch, doch finden sich zuweilen auch zweisilbige Takte. Auffällig an dieser Kanzonenstrophe ist der Reimwechsel zwischen den beiden Stollen, durch den sich der gleich gebaute Abgesang wie ein weiterer Stollen ausnimmt.

Inhalt: Nach einer allgemeinen Absage an die Minne (Str. I) gibt sich das Lied in den Folge­stro­phen als Minnekreuzlied zu erkennen. Thematisiert werden zunächst das Leid der zurückbleibenden Damen und der eigene Entschluss, Minne und Freunde im Dienst Gottes zurückzulassen (Str. II). Anschließend vermacht das männliche Ich seinen Teil der Minne (die besungene Dame, die Lieder?) seinem Herrn, der damit glücklicher werden möge als er selbst, dem die Minne nur Leid gebracht habe (Str. III). Lieber verzichte er auf die Minne der Dame, als sie in denselben Sorgen zu wissen, die er nun um ihretwillen erleide; möge Gott, um dessentwillen er sie zurücklasse, ihm selbst vergönnen, dass, wenn er jemals wieder einer Dame dienen solle, es eben jene in Frage Stehende sei, die ihn zuerst in ihren Bann gezogen habe (Str. IV).

Justin Vollmann

Kommentar veröffentlicht am 22.09.2020.
Gehört zur Anthologie: Minnekreuzlied
 B Hiltb 5 = KLD 24 XVII 1Zitieren
Digitalisat
Weingartner Liederhandschrift (Stuttgart, LB, HB XIII 1), pag. 122
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