Überlieferung: Das in C vierstrophige Lied bricht in B wegen Blattverlust nach zweieinhalb Versen ab.
Form: 4a 4a 4b / 4b 4b 4a // 4c 4c 4a
Rhythmus im Prinzip durchgängig daktylisch, doch finden sich zuweilen auch zweisilbige Takte. Auffällig an dieser Kanzonenstrophe ist der Reimwechsel zwischen den beiden Stollen, durch den sich der gleich gebaute Abgesang wie ein weiterer Stollen ausnimmt.
Inhalt: Nach einer allgemeinen Absage an die Minne (Str. I) gibt sich das Lied in den Folgestrophen als Minnekreuzlied zu erkennen. Thematisiert werden zunächst das Leid der zurückbleibenden Damen und der eigene Entschluss, Minne und Freunde im Dienst Gottes zurückzulassen (Str. II). Anschließend vermacht das männliche Ich seinen Teil der Minne (die besungene Dame, die Lieder?) seinem Herrn, der damit glücklicher werden möge als er selbst, dem die Minne nur Leid gebracht habe (Str. III). Lieber verzichte er auf die Minne der Dame, als sie in denselben Sorgen zu wissen, die er nun um ihretwillen erleide; möge Gott, um dessentwillen er sie zurücklasse, ihm selbst vergönnen, dass, wenn er jemals wieder einer Dame dienen solle, es eben jene in Frage Stehende sei, die ihn zuerst in ihren Bann gezogen habe (Str. IV).
Justin Vollmann
C Hiltb 7 = KLD 24 XVII 1Zitieren | |||
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 146va | |||
I | |||
C Hiltb 8 = KLD 24 XVII 2Zitieren | |||
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 146vb | |||
II | |||
C Hiltb 9 = KLD 24 XVII 3Zitieren | |||
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 146vb | |||
III | |||
C Hiltb 10 = KLD 24 XVII 4Zitieren | |||
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 146vb | |||
IV | |||