Überlieferung: Das in C überlieferte zweistrophige Lied dürfte in B dem Blattverlust zum Opfer gefallen sein.
Form:
4-a 4-b / 4-b 4-a // 4-a 4-b 4-b 4-a
oder
.5-a (.)5-b / .5-b .5-a // 4-a 4-b 4-b 4-a
Auffällig an dieser Kanzonenstrophe ist die Reimumkehr zwischen den beiden Stollen, durch die sich im Aufgesang umarmender Reim ergibt, so dass sich der Bau des Aufgesangs an den des Abgesangs annähert. In der Interpretation des Rhythmus des Aufgesangs schwankt die Forschung zwischen ›daktylisch viertaktig‹ und ›alternierend fünftaktig‹ (vgl. von Kraus, S. 211f., mit Entscheidung für Ersteres); beides ist mit Problemen verbunden. Der Abgesang ist dagegen eindeutig daktylisch viertaktig.
Inhalt: Das Lied kreist um die abweisenden Worte der Dame, die das Ich in Trauer gestürzt und es so verletzt haben, dass es sich von seinen Wunden nicht erholen kann (Str. I). Während sein Inneres in Gedanken an ihre Zuneigung von ihrem Glanz erfüllt gewesen sei, habe sie seine rede so negativ aufgenommen, dass er sich, ihren Zorn fürchtend wie ein Kind die Rute, ängstlich darum bemüht habe, ihr Wohlwollen nicht zu verspielen (Str. II).
Justin Vollmann