Überlieferung: Das zweistrophige Lied ist parallel in B und C überliefert.
Form: »Ohne Kenntnis der Melodie ist eine eindeutige Formbestimmung nicht möglich« (Brunner, S. 220). Es können Langzeilen- oder Kanzonenstrophen angenommen werden; in der Forschung wurden bisher verschiedene Möglichkeiten erwogen: Lachmann und Haupt (MF/LH) bilden acht Kurzverse und einen abschließenden Langvers ab; Vogt (MF/V) setzt drei Langverse mit Zäsur an, gefolgt von zwei Langversen ohne Zäsur; von Kraus (MF/K) wiederum nimmt fünf Langverse mit Zäsur an. Moser und Tervooren (MF/MT) setzen zwei zäsurierte Langverse, zwei Kurzverse und wieder zwei zäsurierte Langverse. Eine Übersicht über die in früheren Editionen erwogenen Möglichkeiten geben Moser und Tervooren (MF/MTE, S. 74). Um die verschiedenen Kombinationsmöglichkeiten offen zu halten, orientiert sich die vorliegende Edition am Endreim.
Auch die Taktfüllung weist Freiheiten auf. Als Grundschema kann Dreihebigkeit mit Schlussbeschwerung angenommen werden: .3-a .3b / .3-a .3b // .3-c .3d .6-c 6d
BC I,7 ist unterfüllt. Keine Auftakte in BC I,2 sowie in B I,3; Auftakt in B I,8. In BC I ist die Kadenz des c-Reims dreisilbig, in BC II zweisilbig, was für klingende Skansion der c- (und analog auch der a-)Reime sprechen dürfte. Unreiner a-Reim in B I.
Inhalt: Wechsel, Ausdruck gegenseitigen Minneglücks.
Mehr als mächtig ist er, wenn seine Geliebte bei ihm liegt, so der Sprecher in der Mannesstrophe – ein variierendes Spiel mit dem Kaisertopos. Mit ihren Tugenden hat sie ihn von seinem Leid befreit. Immer war sein Herz bei ihr.
Auch die Geliebte drückt in der zweiten Strophe ihr Minneglück aus und verweist gleichzeitig auf den Neid anderer Frauen.
Sandra Hofert