Lyrik des deutschen Mittelalters

Überlieferung

Kommentar

Überlieferung: Das dreistrophige Lied ist unikal in C überliefert.

Form: 4a 4a 5-b / 4c 4c 5-b // 5-d 5-d 5-e 5-e

Hebungsprall in II,6.

Inhalt: Allgemeines Minnelied, das einem winterlichen Natureingang (Str. I) den allgemein gehaltenen Aufruf, dem Leiden am Winter das Glück der Liebe entgegenzusetzen (Str. II), sowie einen Frauenpreis (Str. III) folgen lässt.

Manuel Braun/Stephanie Seidl

► Literatur

Kommentar veröffentlicht am 01.01.2019.

Gehört zur Anthologie: Allgemeines Minnelied


		C Kanz 28 = KLD 28 VI 1Zitieren
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 425va
		I

		[ini W\|2\|rot]{e\|ê} dir, leid#er wint#er kalt·,
		heide #vn#d anger / #vn#d de#n walt·
		h{a\|â}#stu gar ber{o^v\|ou}bet man{i\|e}g#er/ wu#nne·.
		#sw{e^^\|æ}re tage #vn#d #scharfen luft·
		ma-/chent {i\|î}#s, ¦ #sn{e\|ê}, r{i\|î}fen, t#vft·, [[3 i¬tuft~i stM. ›Dunst, Nebel‹ (Le II, Sp. 1558).]]
		tr{u^e\|üe}be#n #sch{i\|î}n dur{h\|ch} / nebel g{i\|î}t d{u^i\|iu} #s#vnne·.
		w{a\|â} n#v kleiner voge-/l{i\|î}n #s{#v^e\|üe}ze{s\|z} k{o\|ô}#sen·, [[3 i¬kôsen~i stN. ›Sprechen, Plaudern‹ (Le I, Sp. 1686).]]
		w{a\|â} l{o^v\|ou}{b\|p}, gras, w{a\|â} l{y\|i}l#ien, / v{i\|î}ol, r{o\|ô}#sen·,
		w{a\|â} n#v megde r{eig\|ei}e#n #vnd#er lin-/den·?
		#sol{h\|ch}e vr{o^ei\|öu}de #vns wi#nter t{#v^o\|uo}t v#er#swi#nde#n·. /


		C Kanz 29 = KLD 28 VI 2Zitieren
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 425va
		II

		[ini W\|2\|rot]ie #sol #sorgen werde#n r{a\|â}t·,
		#s{i\|î}t der kalte wi#n/ter h{a\|â}t·
		bl{#v^o\|uo}me#n vil ge#selwet in de#n {o^vw\|ouw}e#n·? / [[3 i¬selwen~i swV. ›entfärben‹ (Le II, Sp. 873).]]
		di#s{u^i\|iu} leit darf ringe wege#n,
		er #sol h{o\|ô}her fr{o^ei\|öu}/de enpflege#n·,
		#swer ein rein, #s{e\|æ}l{i\|e}{g\|c} w{i\|î}{b\|p} ma{g\|c} #sch{o^v-/w\|ouw}en·,
		#s{o\|ô} d#c #si mit #st{e\|æ}ter liebe in meine·.
		er / #s{i\|î} vr{o\|ô}, der wint#er #schat im kleine·. [[3 i¬schat~i$ kontrahierte Form zu i¬schadet~i (Le II, Sp. 627).]]
		mi#nne ei#n / w{i\|î}{b\|p} i#n>>reht#er w{i\|î}bes g{#v^e\|üe}te·
		v{u^i\|ü}_\|r_ die bl{#v^o\|uo}me#n #vn#d / de#s meie#n bl{#v^e\|üe}te·. / [[2 i¬vür~i KD]]


		C Kanz 30 = KLD 28 VI 3Zitieren
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 425va
		III

		[ini W\|2\|rot]ol dir, w#erder w{i\|î}bes l{i\|î}{b\|p}·,
		wol dir, h{o\|ô}her / name ein w{i\|î}{b\|p}·,
		wol dir, reine_r\|s_ w{i\|î}be#s / #s{#v^e\|üe}ze mi#nne·, [[2 reines KLD]] [[3 i¬#s{#v^e\|üe}ze~i$ Zur Endung i¬-e~i im Nom. Sg. Fem. vgl. h¬25~hMhd. Gramm. § M 29.]]
		wol dir, wan d#v bi#st #s{o\|ô} g{#v^o\|uo}t·.
		d#v / kan#st g{#v^e\|üe}te#n #s{#v\|û}re#n m{#v^o\|uo}t·,
		#sendes h#erzen fr{o^ei\|öu}de / ein v{u^e\|üe}gerinne·.
		wol dir, h{o\|ô}{h\|ch}<<gelo{b\|p}t{u^i\|iu} cr{e\|ê}a-/t{u^i\|iu}re·,
		d{i\|î}n ge#selle#schaft i#st gar geh{u^i\|iu}re·; / [[3 i¬gehiure~i Adj. ›vortrefflich, lieblich, schön‹ (MWB II, Sp. 266).]]
		wol dir, w{i\|î}{b\|p} #vn#d wol im, d#er dich pr{i\|î}#se·:
		w{i\|î}{b\|p}, / d{i\|î}#n name i#st wu#nne i#m parad{y\|î}#se·. /


		C Kanz 28 = KLD 28 VI 1Zitieren
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 425va
		I

		[ini W\|2\|rot]{e\|ê} dir, leid#er wint#er kalt·,
		heide #vn#d anger / #vn#d de#n walt·
		h{a\|â}#stu gar ber{o^v\|ou}bet man{i\|e}g#er/ wu#nne·.
		#sw{e^^\|æ}re tage #vn#d #scharfen luft·
		ma-/chent {i\|î}#s, ¦ #sn{e\|ê}, r{i\|î}fen, t#vft·, [[3 i¬tuft~i stM. ›Dunst, Nebel‹ (Le II, Sp. 1558).]]
		tr{u^e\|üe}be#n #sch{i\|î}n dur{h\|ch} / nebel g{i\|î}t d{u^i\|iu} #s#vnne·.
		w{a\|â} n#v kleiner voge-/l{i\|î}n #s{#v^e\|üe}ze{s\|z} k{o\|ô}#sen·, [[3 i¬kôsen~i stN. ›Sprechen, Plaudern‹ (Le I, Sp. 1686).]]
		w{a\|â} l{o^v\|ou}{b\|p}, gras, w{a\|â} l{y\|i}l#ien, / v{i\|î}ol, r{o\|ô}#sen·,
		w{a\|â} n#v megde r{eig\|ei}e#n #vnd#er lin-/den·?
		#sol{h\|ch}e vr{o^ei\|öu}de #vns wi#nter t{#v^o\|uo}t v#er#swi#nde#n·. /


		C Kanz 29 = KLD 28 VI 2Zitieren
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 425va
		II

		[ini W\|2\|rot]ie #sol #sorgen werde#n r{a\|â}t·,
		#s{i\|î}t der kalte wi#n/ter h{a\|â}t·
		bl{#v^o\|uo}me#n vil ge#selwet in de#n {o^vw\|ouw}e#n·? / [[3 i¬selwen~i swV. ›entfärben‹ (Le II, Sp. 873).]]
		di#s{u^i\|iu} leit darf ringe wege#n,
		er #sol h{o\|ô}her fr{o^ei\|öu}/de enpflege#n·,
		#swer ein rein, #s{e\|æ}l{i\|e}{g\|c} w{i\|î}{b\|p} ma{g\|c} #sch{o^v-/w\|ouw}en·,
		#s{o\|ô} d#c #si mit #st{e\|æ}ter liebe in meine·.
		er / #s{i\|î} vr{o\|ô}, der wint#er #schat im kleine·. [[3 i¬schat~i$ kontrahierte Form zu i¬schadet~i (Le II, Sp. 627).]]
		mi#nne ei#n / w{i\|î}{b\|p} i#n>>reht#er w{i\|î}bes g{#v^e\|üe}te·
		v{u^i\|ü}_\|r_ die bl{#v^o\|uo}me#n #vn#d / de#s meie#n bl{#v^e\|üe}te·. / [[2 i¬vür~i KD]]


		C Kanz 30 = KLD 28 VI 3Zitieren
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 425va
		III

		[ini W\|2\|rot]ol dir, w#erder w{i\|î}bes l{i\|î}{b\|p}·,
		wol dir, h{o\|ô}her / name ein w{i\|î}{b\|p}·,
		wol dir, reine_r\|s_ w{i\|î}be#s / #s{#v^e\|üe}ze mi#nne·, [[2 reines KLD]] [[3 i¬#s{#v^e\|üe}ze~i$ Zur Endung i¬-e~i im Nom. Sg. Fem. vgl. h¬25~hMhd. Gramm. § M 29.]]
		wol dir, wan d#v bi#st #s{o\|ô} g{#v^o\|uo}t·.
		d#v / kan#st g{#v^e\|üe}te#n #s{#v\|û}re#n m{#v^o\|uo}t·,
		#sendes h#erzen fr{o^ei\|öu}de / ein v{u^e\|üe}gerinne·.
		wol dir, h{o\|ô}{h\|ch}<<gelo{b\|p}t{u^i\|iu} cr{e\|ê}a-/t{u^i\|iu}re·,
		d{i\|î}n ge#selle#schaft i#st gar geh{u^i\|iu}re·; / [[3 i¬gehiure~i Adj. ›vortrefflich, lieblich, schön‹ (MWB II, Sp. 266).]]
		wol dir, w{i\|î}{b\|p} #vn#d wol im, d#er dich pr{i\|î}#se·:
		w{i\|î}{b\|p}, / d{i\|î}#n name i#st wu#nne i#m parad{y\|î}#se·. /